Kapitel 2 - Die Vorarbeiten

Die Vorarbeiten zum Bau eines großen Terrariums für Grüne Leguane und die Fertigstellung der Futterküche

Im Vorfeld wurden tausendundeine Ideen analysiert und meist für gut befunden. Sekunden später wurden sie als völlig unbrauchbar verworfen und später doch wieder ausgegraben. Wie unsere Vorstellungen im Detail umzusetzen sind, war uns zu Beginn nicht wirklich klar. Die erste richtig gute Entscheidung war, das Denken vorübergehend einzustellen und dem Zerstörungstrieb freien Lauf zu lassen. Der Raum wurde völlig entkernt, alte Wandverkleidungen wurden ebenso herausgerissen wie die Strom- und Wasserleitungen:

Wovon viele Archäologen in ihren Grabungsstellen nur träumen können, wurde bei uns Realität. Was so alles an historischen Funden zu Tage kommt, ist wirklich sensationell, so zum Beispiel Legosteine aus frühester Kindheit. In einer alten Abzweigdose steckten Extrakte historischer Schriften, die die Heldentaten des heimischen FC huldigten. Ein längst vergessener Fensterschacht wurde freigelegt und darin befand sich sogar eine Münze aus dem letzten Jahrtausend. Na gut, es war nur ein 10-Pfennig-Stück von 1973.

Hier war einmal ein Fenster
Hier war einmal ein Fenster

In dieser Nische wird später ....
In dieser Nische wird später ....

... die Futterküche ihren Platz finden
... die Futterküche ihren Platz finden

Blick in die Baustelle
Blick in die Baustelle

Die Wand zwischen Futterküche und Terrarium
Die Wand zwischen Futterküche und Terrarium

Vorbereitungen für die neue Stromversorgung
Vorbereitungen für die neue Stromversorgung


Nachdem alle Wasser- und Stromanschlüsse vorbereitet waren, wurde die neue Wandverkleidung fertig gestellt und der Boden gefliest. Der Heizkörper verblieb an seinem ursprünglichen Standort. Als nächstens wurde die Zwischenwand eingezogen, isoliert und verkleidet. Die Tür und das Fenster wurden eingesetzt. Das Fenster (210 cm x 90 cm) lässt sich nicht öffnen. Es dient als Sichtfenster von der Küche ins Terrarium und gleichzeitig zur Versorgung der Küche mit Tageslicht, da die Küche selbst kein Fenster besitzt. Aus dem gleichen Grund haben wir als Terrarientür eine Ganzglastür (200 cm x 83 cm) gewählt.

Hier soll später ...
Hier soll später ...

... das große Terrarium entstehen.
... das große Terrarium entstehen

Sitzecke in der Futterküche
Sitzecke in der Futterküche


Parallel wurde die Futterküche eingestellt. Als Wandverkleidung haben wir Kronospanplatten (U 112 PE Hellgrau) in einer Stärke von 8 mm gewählt. Die insgesamt 3 Platten wurden vom Händler beinahe passgenau zugeschnitten, wir mussten nur an einigen Stellen leichte Korrekturen vornehmen. Der Küchenblock beinhaltet neben einer Spülmaschine viele Schubladen in denen das umfangreiche Zubehör komfortabel untergebracht werden kann. Der hohe und drehbare Wasserhahn bietet die Möglichkeit, größere Behältnisse wie Gießkannen, Wassereimer oder große Faunaboxen zu füllen. Zudem kann der Brausekopf aus der Halterung entnommen werden, wodurch eine größere Reichweite entsteht.

Blick von der Sitzecke in das Terrarium
Blick von der Sitzecke in das Terrarium

Futterküche
Futterküche

Separater Wasseranschluss mit Spiralschlauch
Separater Wasseranschluss mit Spiralschlauch


Oberhalb der Küchenzeile sind 4 Strahler angebracht, die die Arbeitsplatte ausleuchten und so ein helles und schattenfreies Arbeiten ermöglichen. Im Hintergrund sind zwei Steckdosen und zwei Schalter zu erkennen, einer für die Strahler und der zweite für den Ventilator.

Vor dem Terrarienfenster wurde eine kleine Sitzgruppe eingerichtet. Der Raum wurde mit einer rötlichen Tapete ausgestattet, was optisch gut zu den grauen Platten passt. Eine weiße Holzdecke verleiht dem Raum nach oben einen sauberen und hellen Abschluss.

Im Terrarium wird definitiv auf eine Beregnungsanlage verzichtet. An anderer Stelle haben wir eine solche Anlage schon nach wenigen Wochen entnervt ausgebaut. Grund hierfür war nicht die Anlage selbst, sondern unser extrem kalkhaltiges Wasser. Der Aufwand für das Entkalken und Reinigen der ständig verstopften Düsen stand in keinem Verhältnis zum Nutzen. Dann lieber regelmäßig "manuell" sprühen. Wir haben uns entschieden, einen zusätzlichen Wasseranschluss in der Nähe zur Terrarientür anzubringen und mit einem Gartenschlauch zu versehen. Diese Idee hat sich mittlerweile bewährt. Das Sprühen der Anlage dauert nur wenige Sekunden und kann zudem wesentlich flexibler erledigt werden als durch eine stationäre Anlage.


echnische Zeichnung

Die Stromversorgung erfolgt über zwei getrennte Stromkreise.

  • Verteiler I (in der Skizze grün dargestellt) versorgt die Küchenzeile. Dazu zählen die 4 Deckenstrahler, der Lüfter (L1), die Steckdose für die Spülmaschine (S1), je eine Doppelsteckdose über der Arbeitsplatte (S2), in der Nähe der Sitzgruppe (S3) und unterhalb der Decke im Terrarium (S4 und S5). Zurzeit werden zwei der insgesamt drei Wärmestrahler über Verteiler I gesteuert.
  • Verteiler II (in der Skizze blau dargestellt) ist zuständig für die Doppelsteckdosen in der Futterküche (S6) und im Terrarium (S7 und S8). Zurzeit werden die Deckenbeleuchtung, der dritte Wärmestrahler, die Teichpumpe und das Terrarium für die Orangeaugen-Helmskinke (Tribolonotus gracilis) über Verteiler II gesteuert.

Jede der 8 Steckdosen (S1 bis S8) ist über eine eigene Sicherung abgesichert, jeder Verteiler über einen eigenen Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter). S4 bis S8 werden über Zeitschaltuhren gesteuert. Das ermöglicht die individuelle Steuerung der Teichpumpe, der Deckenbeleuchtung und jeder einzelnen Wärmelampe.

Sollte eine der beiden Stromversorgungen ausfallen, kann die andere zumindest die wesentlichen Funktionen übernehmen. Der Ausfall der Küche ist dabei unproblematisch, wichtiger ist es, die klimatischen Bedingungen im Terrarium abzusichern. Die vier Doppelsteckdosen (S4/S5) und (S7/S8) sind unmittelbar unter der Decke angebracht. Die Versorgung der Verbraucher erfolgt über Kabelkanäle, die auf die Decke geschraubt wurden. Im Ernstfall kann mit wenigen Handgriffen auf eine Steckdose an der gegenüberliegenden Seite zurückgegriffen werden.

Verteiler I
Verteiler I

Die Stromversorgung erfolgt über die Terrariendecke
Die Stromversorgung erfolgt über die Terrariendecke

Kamera
Kamera


Die Versorgung mit Tageslicht erfolgt im Wesentlichen durch das Fenster zum Garten. Ergänzend sind als Deckenbeleuchtung mehrere T5-Röhren (je 1480 mm / 80 Watt) installiert, dazu Wärmelampen, die individuell bestückt werden können, z.B. mit Powersun UB 160. Die Grundwärme erfolgt über einen Heizkörper, der über die Gas-Zentralheizung inkl. Nachtabsenkung gesteuert wird.

Das mittlere Bild zeigt die Doppelsteckdose (S4) zwischen den beiden Säulen. Sie versorgt einen der drei Wärmestrahler. Wir haben die alte dunkle Holzdecke mit dünnen weißen Kunststoffplatten überzogen. Die jeweils 150 x 100 cm großen Platten wurden an den Stoßkanten mit weißem Gewebeband (Panzertape) verklebt. Durch diese Maßnahme wirkt der Raum insgesamt erheblich heller und größer. Zudem wird die Decke ein wenig vor der Feuchtigkeit geschützt.

Mit der Kamera haben wir die Möglichkeit, die Tiere zu beobachten ohne uns (ggf. störend) in ihrer Nähe aufzuhalten.