Antigua - Die Insel mit 365 Stränden

Zu Besuch im Wallings Nature Reserve auf der Hauptinsel des Staates Antigua und Barbuda

Antigua ist mit einer Ausdehnung von ca. 16 km x 24 km eine beinahe kreisförmige Insel. Sie entstand vor ca. 30 Millionen Jahren. Ihr Ursprung ist ein Vulkankegel, der noch heute knapp die Hälfte der Landfläche ausmacht.
Die sehr unregelmäßig verlaufende Küstenlinie ist 87 km lang und setzt sich zusammen aus zahlreiche Buchten, Salzseen, Sümpfen, Mangroven und vorgelagerte Riffen.

Die vielen Strände, Lagunen und Seen bieten gute Habitate für zahlreiche Vogelarten, wie Reiher, Möwen, Brachvögel und Braunpelikane (Pelecanus occidentalis occidentalis). Sie erreichen eine Körperlänge von bis zu 1,40 und eine Flügelspannweite von ca. 2 Metern. Sie erbeuten ihre Nahrung hauptsächlich tauchend. Sie erspähen die Beute aus der Luft und tauchen von einer Höhe bis zu 20 Metern mit angelegten Flügeln ins Wasser. Sobald der Schnabel die Wasseroberfläche trifft, legt der Vogel seine Beine und Flügel nach hinten an, damit die Bewegung zur Beute hin nicht abgebremst wird. Gleichzeitig vermindern Luftpolster im Bauchbereich die Wucht des Aufpralls und verhindern das vollständige Eintauchen ins Wasser. Damit stehen den Tieren lediglich diejenigen Beutetiere zur Verfügung, die sie mit ihrem unter der Wasseroberfläche befindlichen Kopf und Schnabel erreichen können.

Karte

Einer von 365 Stränden auf Antigua
Einer von 365 Stränden auf Antigua

Ein Braunpelikan ...
Ein Braunpelikan ...

... hebt ab ...
... hebt ab ...

Schmuckreiher (Egretta thula thula)
Schmuckreiher (Egretta thula thula)

... startet aus dem Wasser ...
... startet aus dem Wasser ...

... und fliegt davon.
... und fliegt davon.

Antigua
Flagge Antigua Der Name "Antigua" wurde 1493 von Christoph Kolumbus vergeben. Er benannte die Insel nach seiner Schutzheiligen Maria, die u. a. in der Kathedrale von Sevilla als Virgen de la Antigua verehrt wird. Kolumbus selbst hat die Insel vermutlich nie betreten. Für ihn war es lediglich eine von Wilden bewohnte Insel, ohne Trinkwasser und ohne jeden Wert.

Besiedlungsversuche der Spanier wurden rasch wieder aufgegeben. Erst 1632 wurde Antigua von den Briten kolonialisiert, wenig später von den Franzosen erobert. 1674 bildete Antigua zusammen mit Nevis, St. Kitts und Montserrat eine Konföderation englischer Inselkolonien und blieb britisch bis zur Unabhängigkeit.

Seit 1981 bildet Antigua zusammen mit Barbuda und der nur 1,5 km² großen unbewohnten Insel Redonda den Staat "Antigua und Barbuda". 
Die Amtssprache ist Englisch, es gilt Linksverkehr und Volkssport Nummer 1 ist Cricket. Hauptort ist Saint John's (offiziel City of Saint John's). Der Ort wurde 1632 gegründet und beherrbergt heute ca. 22.000 der insgesamt 67.000 Einwohner.

Hauptwirtschaftsfaktor für Antigua ist der Tourismus. Geworben wird mit dem Slogan
"365 Strände, für jeden Tag des Jahres ein anderer".

Die Flagge Antiguas wurde 1966 im Rahmen eines Wettbewerbs aus über 600 Einsendungen ausgewählt. Entworfen hat sie der Kunstlehrer Reginald Samuels. Die rote Grundfläche steht für die steht für die Dynamik der Bevölkerung. Darauf befindet sich ein auf der Spitze stehendes gleichschenkliges Dreieck: Weiß für den Sand, Blau für das Meer und Schwarz für die afrikanischen Vorfahren. Die aufgehende Sonne symbolisiert den Anfang eines neuen Zeitalters.

Aztekenmöwe (Leucophaeus atricilla atricilla)
Aztekenmöwe
(Leucophaeus atricilla atricilla)

Kleiner Gelbschenkel (Tringa flavipes)
Kleiner Gelbschenkel
(Tringa flavipes)

Drosseluferläufer (Actitis macularius)
Drosseluferläufer
(Actitis macularius)


Das Antigua mehr zu bieten hat als nur Strände, beweist das Wallings Nature Reserve. Es liegt im Südwesten von Antigua und geht zurück auf ein Wasserreservoir, das ab 1890 errichtet und um 1900 fertig gestellt wurde. Es wurde zur Versorgung der lokalen Bevölkerung mit einem Fassungsvermögen von 13 Millionen Liter Wasser konzipiert. 1945 wurde ein Teich angelegt, dessen Wasser bei Bedarf in das Reservoir gepumpt werden konnte.

Informationstafel zu den Wanderwegen
Informationstafel zu den Wanderwegen

Das Nature Reserve trägt den Namen von Sir Sydney Walling, einem bekannter Cricketspieler, der in den 1930er und 40er Jahren für Antigua und Barbuda spielt. Auch eine der wichtigsten Straßen, von den Einheimischen als "Major Highway" bezeichnet, trägt seinen Namen. Seit Oktober 2018 wird das Schutzgebiet von Mitarbeitern und Freiwilligen der John Hughes Gemeinde verwaltet.

Das Wallings Nature Reserve bildet den größten noch erhaltenen immergrünen Wald auf Antigua mit 40 verschiedenen Baumarten, darunter Robinie (Hymenaea courbaril), Eisenholz (Exostema caribaeum), Mahoe (Daphnosis caribaea), Mango (Mangifera indica), Weißzeder (Tabebuia pallida), Mahagoni (Swietenia mohogani) und spanische Eiche (Inga laurina). Auch die Tierwelt ist interessant. Es gibt u.a. Anolis, Schmetterlinge und Vögel.

Es gibt verschiedene Wege, die man alleine laufen kann oder auf Wunsch mit einem Guide. Zunächst führt ein breiter und recht bequemer Weg in Richtung des Wasserreservoirs.

Nach und nach werden die Trails enger, steiler und schwieriger. Sehr empfehlenswert ist die Signal Hill Tour. Sie führt hinauf zu einem Aussichtspunkt, der einen 360-Grad-Blick auf Antigua bietet und je nach Weitsicht sogar einen Blick auf Barbuda, Redonda, Montserrat und Guadeloupe ermöglicht.

Teich
Der Teich

Kuhreiher (Bubulcus ibis)
Kuhreiher
(Bubulcus ibis)

Kuhreiher (Bubulcus ibis)
Kuhreiher
(Bubulcus ibis)

Junonia genoveva
Junonia genoveva

Anartia jatrophae jatrophae
Anartia jatrophae jatrophae

Watts Anolis (Anolis wattsii)
Watts Anolis
(Anolis wattsii)

Sperlingstäubchen (Columbina passerina nigrirostris)
Sperlingstäubchen
(Columbina passerina nigrirostris)

Küstentaube (Zenaida aurita aurita)
Küstentaube
(Zenaida aurita aurita)

Loxigilla noctis ridgwayi (Bartgimpelfink)
Bartgimpelfink
(Loxigilla noctis ridgwayi)

Blaustern-Antillenkolibri (Eulampis holosericeus holosericeus)
Blaustern-Antillenkolibri
(Eulampis holosericeus holosericeus)

Grauer Königstyrann (Tyrannus dominicensis vorax)
Grauer Königstyrann
(Tyrannus dominicensis vorax)

Quiscalus lugubris fortirostris (Trauergrackel)
Trauergrackel
(Quiscalus lugubris fortirostris)



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Verweise