Gekko siamensis
Die Siamesischen Grünaugengeckos stammen aus dem südlichen Teil der thailändischen Halbinsel. Außerdem sind sie in West-Malaysia, in Singapur und in Borneo und Sumatra nachgewiesen, möglicherweise sind sie auch in Myanmar vertreten (Quelle: Wolfgang Grossmann - Grünaugengeckos Gekko smithii und Gekko siamensis). Ihr bevorzugter Aufenthaltsort sind die Regenwaldregionen, wo sie gerne an Bäumen leben. Die großen, dunkeln Augen sind ein deutliches Zeichen, dass es sich um nachtaktive Tiere handelt. Tagsüber bleiben sie in ihren Verstecken, das sind zu meist Felsspalten und kleine Höhlen. Bei Einbruch der Dunkelheit verlassen sie ihre Tagestätten und gehen auf die Suche nach Käfern und anderen Insekten. Sollte ein Männchen versuchen in das Revier eines anderen Männchens einzudringen, wird es mit aller Entschlossenheit vom Hausherrn vertrieben. Weibchen wären hingegen willkommen. Dazu rufen die männlichen Tiere, um geschlechtsreife Weibchen anzulocken. Nach einer erfolgreichen Paarung kleben die Weibchen zwei Eier an eine geeignete Stelle. Oft wird diese gleiche Stelle mehrfach genutzt. Die Elterntiere bewachen die Eier und verteidigen später auch die Jungtiere gegenüber Fressfeinden. Wenn die jungen Geckos die Geschlechtsreife erreichen, werden sie von den Elterntieren aus dem Revier verdrängt. Männliche Nachkommen werden von Vater rigoros verjagt, schließlich möchte er keine Konkurrenz im Revier, insbesondere nicht aus dem eigenen Nachwuchs. Die weiblichen Nachkommen werden etwa länger geduldet, aber letztlich auch vertrieben.
Terrarienhaltung und Ernährung
Die Siamesischen Grünaugengeckos können eine Größe von annähernd 30 Zentimeter erreichen.
Aufgrund ihrer Größe werden im Terrarium stabile Kletteräste und Grünpflanzen benötigt. Große Bambusröhren haben sich als Verstecke bewährt. Diese haben wir an der höchsten Stelle im Terrarium angebracht und sie wurden sofort von den Geckos angenommen.
Als Bodengrund verwenden wir ein Gemisch aus Sand und Erde in einer Höhe von 15 bis 20 Zentimeter. Darin lassen sich Pflanzen einsetzen und mit Ästen oder Bambusstangen stabilisieren.
Regelmäßiges Sprühen ist wichtig, um den Flüssigkeitshaushalt der Tiere sicherzustellen. Wie viele andere Geckoarten trinken auch die Grünaugengeckos nicht aus Wasserschalen, sondern lecken die Feuchtigkeit von Pflanzen oder Einrichtungsgegenständen.
Wir füttern die Tiere mit Heuschrecken, Grillen und Zophobas und ergänzen das Nahrungsspektrum durch zerdrücktes Obst. Dazu eignen sich z.B. Banane, Mango und Papaya.
Allgemeines
Systematik
- Klasse: Reptilia (Reptilien) [LAURENTI, 1768]
- Ordnung: Squamata (Schuppenkriechtiere) [OPPEL, 1811]
- Zwischenordnung: Gekkota (Geckoartige) [CUVIER, 1817]
- Familie: Gekkonidae (Eigentliche Geckos) [GRAY, 1825]
- Gattung: Gekko [LAURENTI, 1768]
- Art: Gekko siamensis (Siamesischer Grünaugengecko) [GROSSMANN & ULBER, 1990]
Erstbeschreibung
- 1990 von Wolfgang Grossmann und Thomas Ulber
- Entdeckt wurde diese Art in der Provinz Nakhon Ratchasima in Zentral-Thailand. Zunächst hielt man die Tiere für eine Variante von Gekko smithii (Smith's Grünaugengecko). Nach einigen Beobachtungen und Untersuchungen wurden die aus Thailand stammenden Arten als eigene Art definiert. (Quelle: Ein neuer Gecko aus Zentral-Thailand)
Namensbestandteile
- die wissenschaftliche Bezeichnung "siamensis“ setzt sich zusammen aus dem Fundort Siam (so wurde bis 1939 das Land in Südostasien bezeichnet, das zum Großteil dem heutigen Thailand entspricht) und der lateinischen Endung „-ensis“ (der in ... lebt)
Trivialnamen
- Deutsch: Siamesischer Grünaugengecko
- English: Siamese Green-eyed Gecko




