Leiocephalus personatus

Aufzucht und Haltung des Bunten Maskenleguans (Leiocephalus personatus)

Die Bunten Maskenleguane stammen von der karibischen Insel Hispaniola. Die Insel ist politisch geteilt in die Staaten Haiti und Dominikanische Republik. Es sind mehrere Unterarten beschrieben, deren Vorkommen sich i.d.R. auf ein bestimmtes Gebiet beschränkt. Sie bewohnen trockene Gebiete wie lichte Wälder oder die Dünen an den Küsten. In der Nähe von Siedlungen sind sie auch in Plantagen und Gärten zu finden. Die Maskenleguane sind gute Jäger. Ein kurzer Sprint reicht zumeist aus, um die Beute zu fangen. Sie ernähren sich von Insekten und Spinnen.


Terrarienhaltung und Ernährung


Als Bodengrund verwenden wir ein Sand-Erde-Gemisch, das stellenweise mit trockenem Laub abgedeckt wird. Die Erde ist relativ locker, da sich die Tiere über Nacht gerne eingraben. Mit Steinaufbauten, Wurzeln und Ästen schaffen bieten wir Klettermöglichkeiten an und erhöhte Bereiche, die insbesondere die Männchen gerne als Platz zum Sonnen und Präsentieren nutzen. Die Tagestemperatur liegt zwischen 25°C und 30 °C. Ein lokaler Wärmespot sorgt für einen warmen Sonnenplatz um die 40°C.

Um den Jagdinstinkt und die Fitness der Tiere zu fördern, füttern wir Mehlwürmer oder die Larven der Wachsmaden eher selten. Die Hauptnahrung besteht aus kleinen bis mittleren Heuschrecken, Fliegen, Grillen und Asseln.


Geschlechtsunterschiede


Männlicher Bunter Maskenleguan (Leiocephalus personatus)

Die Männchen haben eine sandbraune bis rötliche Färbung und einen deutlich sichtbaren Rückenkamm. Die Hinterbeine sind dunkel grün. Sie erreichen eine Gesamtgröße von 25-27 cm.

Weiblicher Bunter Maskenleguan (Leiocephalus personatus)

Die Weibchen haben deutlich weniger Rotanteile als die Männer und auffällige dunkle Punkte auf der weißen Bauchseite. Mit 20-25 cm sind sie etwas kleiner als die Männchen.


Nachzuchten


Eier
Eier

Ein gerade geschlüpftes Jungtier
Ein gerade geschlüpftes Jungtier

Jungtier im Terrarium
Jungtier im Terrarium

2-3 Wochen nach der Paarung legen die Weibchen zwischen 3 und 6 Eier in Baumwurzeln oder unter Steinen ab. Wir inkubieren die Eier bei 26-28°C. Die Jungtiere schlüpfen nach ungefähr 60 Tagen. Wir halten die Jungtiere getrennt von den adulten Tieren bei ähnlichen Bedingungen.


Ein raffiniertes Rollenspiel


Bild 1: ein gerade geschlüpftes Jungtier
Bild 1: ein gerade geschlüpftes Jungtier

Bild 2: Jungtier nach 4 Monaten
Bild 2: Jungtier nach 4 Monaten

Bild 3: Jungtier nach 5 Monaten
Bild 3: Jungtier nach 5 Monaten

Bild 4: Jungtier nach 6 Monaten
Bild 4: Jungtier nach 6 Monaten


Maskenleguan-Männchen mögen es nicht, wenn andere Männer in ihr Revier eindringen. Das gilt auch für den eigenen Nachwuchs. Daher hat die Natur einen raffinierten Trick etabliert: Die Jungtiere sehen lange Zeit aus wie Weibchen und färben sich erst kurz vor dem Erwachsenwerden um. Diesen Trick haben wir dokumentiert.

  • Das erste Bild zeigt eine gerade geschlüpftes Jungtier. Der Grundton ist braun. Am Körper sind keine Rotanteile. erkennbar, der Brustbereich ist weiß und hat kleine schwarze Punkte. Diese Merkmale deuten auf ein weibliches Tier.
  • Das zweite Bild zeigt das Jungtier nach 4 Monaten. Die weiblichen Merkmale sind jetzt noch deutlicher ausgeprägt. Die komplette Unterseite ist weiß mit schwarzen Punkten. Nach wie vor sind weder Rotanteile noch grüne Beine zu sehen,
  • Das dritte Bild zeigt das Jungtier nach 5 Monaten. Erste Zweifel kommen auf. Die Flanken färben sich rot, die Hinterbeine nehmen schon ein leichtes Grün an. Ist es doch ein Männchen?
  • Das vierte Bild zeigt das Jungtier nach 6 Monaten. Es ist eindeutig ein Männchen. Die schwarzen Punkte an der Bauchseite sind verschwunden, die rötliche Färbung am Kopf und an den Flanken wird immer intensiver und auch die Beine nehmen eine grüne Färbung an.


Weitere Leguanartige in DahmsTierleben