Python regius
Der Königspython zählt zwar zu den Riesenschlangen, ist aber mit einer Länge von bis zu 1,80 eher ein Zwerg. Nur wenige Exemplare überschreiten diese Länge. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über weite Teile West- und Zentralafrikas, südlich der Sahara, von Gambia bis in den Sudan. Sie bevorzugen Grasland, Savannen und spärlich bewaldete Gebiete. Dort sind die vorwiegend in der Dämmerung oder in der Nackt aktiv. Tagsüber verstecken sie sich gerne in Höhlen von Säugetieren und anderen unterirdischen Verstecken. Junge Königspythons mit einer Länge von weniger als 70 Zentimeter jagen vor allem kleine Vögel. Königspythons mit einer Länge von mehr als 100 Zentimeter jagen vor allem kleine Säugetiere.
Männliche Pythons erreichen ihre Geschlechtsreife im Alter von 11 bis 18 Monaten, weibliche Tiere im Alter von 20 bis 36 Monaten. Neben dem Alter spielt auch das Gewicht der Tiere eine Rolle. Männchen pflanzen sich ab einem Gewicht von 600 Gramm fort, Weibchen bei einem Gewicht ab 800 Gramm. Die Weibchen legen bis zu elf Eier. Die Jungtiere schlüpfen nach 55 bis 60 Tagen. Mit dem Schlüpfen endet die elterliche Fürsorge, die Nachkommen sind sich selbst überlassen. Die Angaben zur Lebenserwartung schwanken in der Literatur sehr stark. Einige Angaben liegen bei 15 bis 20 Jahren, andere geben 20 bis 30 Jahre an, für in Gefangenschaft gehaltene Tiere sollen sogar 40 Jahre realistisch sein.
Wir halten unsere Königspythons in einem Terrarium mit einem Weichholzgranulat als Bodengrund. Die Grundfläche ist abhängig von der Größe der Tiere. Wir haben eine Länge von 120 Zentimeter (Höhe und Tiefe jeweils 60 Zentimeter) für ein Pärchen adulter Tiere gewählt. Unsere Tiere haben eine Größe von 125 bis 140 Zentimeter. Auf den ersten Blick scheint das Terrarium zu klein zu sein. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das Terrarium nicht zu groß sein sollte. Ein großes, helles und von allen Seiten einsehbares Terrarium entspricht nicht ihrer Lebensweise und kann zu Stress und sogar zur Nahrungsverweigerung führen. Königspythons sind nachtaktiv und meiden das Tageslicht. Wichtig sind Versteckmöglichkeiten, in die sich die Schlangen tagsüber zurückziehen können. Bevorzugt werden enge höhlenartige Verstecke. Auch die Höhlen sollten nicht zu groß sein. Die Schlangen fühlen sich sicher, wenn der Körper Kontakt zu den Außenwänden des Verstecks hat. Nicht selten sind sie tagelang in ihrer Höhle verschwunden und man bekommt sie tagsüber nicht zu sehen. Das ist aber in Ordnung.
Junge Königspythons klettern vergleichsweise viel, bei adulten Tieren scheint die Begeisterung für das Klettern nachzulassen. Wir haben einige stabile Äste eingebaut, die auch genutzt werden. Die Tiere bleiben aber zumeist in Bodennähe. Das bedeutet aber auch, dass die Temperatur im Terrarium korrekt gesteuert werden muss. Die Pythons benötigen eine Körpertemperatur von 30 °C, die in Bodennähe sichergestellt werden muss.
Ein Hinweis zur Vergesellschaftung. Es ist durchaus sinnvoll, die Königspythons einzeln zu halten. Auch in der Natur sind sie zumeist Einzelgänger. Daher sorgfältig prüfen, ob sich zwei Königspythons stressfrei im gleichen Terrarium aufhalten können, falls nein, dann wieder trennen. Die Fütter sollte auf jeden Fall getrennt erfolgen.
Allgemeines
Systematik
- Klasse: Reptilia (Reptilien) [LAURENTI, 1768]
- Ordnung: Squamata (Schuppenkriechtiere) [OPPEL, 1811]
- Unterordnung: Serpentes (Schlangen) [LINNAEUS, 1758]
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Familie: Pythonidae (Pythons) [FITZINGER, 1826]
- Gattung: Python (Eigentliche Pythons) [DAUDIN, 1803]
- Art: Python regius (Königspython) [SHAW, 1802]
Erstbeschreibung
- 1802 durch den englischen Naturforscher George Shaw (1751-1813) unter der ursprünglichen Bezeichnung Boa regius
- der heute gültige Name "Python regius" wurde 1844 von André Marie Constant Duméril & Gabriel Bibron eingeführt
Namensbestandteile
- Der Artname "regius" basiert auf dem lateinischen Wort „rex“ (König) bzw. „regis“ (königlich), vermutlich weil diese Art oft von afrikanischen Königen und anderen Herrschern als Haustier gehalten wurde. (Quelle: The Reptile Database)
- Die englische Bezeichnung "Ball python" beschreibt die Eigenschaft der Tiere, sich in Gefahren- oder Stresssituationen zusammenzurollen und den Kopf im Inneren dieses "Balles" zu verstecken
Trivialnamen
- Deutsch: Königspython
- Français: Python royal ou Python boule
- English: Ball python, Royal python
- Italiano: Pitone reale
- Español: Pitón real
- Nederlands: Koningspython
- Bokmål / Nynorsk: Kongepyton
- Polski: Pyton królewski









