Tribolonotus gracilis und T. novaeguineae
Tribolonotus gracilis
Die Rotaugen-Helmskinke kommen vor in Neuguinea, auf den zum Bismarck-Archipel gehörenden Admiralitätsinseln und auf der Vulkaninsel Karkar in der Provinz Madang in Papua-Neuguinea. Es sind sehr scheue Tiere. Sie leben an Bächen, Flussläufen oder Wasserfällen und sind sehr gute Schwimmer. An Land halten sie sich gerne auf Felsen und Ästen auf. Die dämmerungs- und nachtaktiven Skinke bevorzugen Temperaturen von 22 bis 26°C. Höheren Temperaturen weichen sie aus, in dem sie sich in kühlere Verstecke zurückziehen. Die Skinke erreichen eine Größe von 17 bis 20 Zentimeter, ein Gewicht von etwa 45 Gramm und eine Lebenserwartung von etwa 10 bis 15 Jahren. Bei Gefahr können sie ihren Schwanz abwerfen. Der wächst wieder nach und erreicht beinahe die Originalgröße. Allerdings fehlen beim Regenerat die Stacheln. Eine weitere Verteidigungsstrategie ist das "sich tot stellen", was zu einem stundenlangen regungslosen Daliegen führen kann. Sie sind dann nur schwer von dunklen Rinden und dunklem Laub zu unterscheiden. Dann heben sie vorsichtig den Kopf um sich zu vergewissern, dass die Gefahr vorbei ist und suchen mit blitzschnellen Bewegungen ein sicheres Versteck auf.
Wir halten die Orangeaugen-Helmskinke paarweise. Man erkennt die Männchen an den hellen Poren zwischen der dritten und vierten Zehe der Hinterbeine. Unser Terrarium für die Helmskinke hat eine Grundfläche von 100 x 60 Zentimeter und eine Höhe von 60 Zentimeter. Es ist ausgestattet mit leicht feuchtem Bodengrund, bestehend aus Erde, Humus und Moos. Da die Tiere sehr scheu sind, gibt es viele Rückzugsmöglichkeiten. Wichtig ist ein großzügiges Wasserbecken, da sich die Tiere gerne ins Wasser legen. Das Wasserbecken sollte nicht bis zum Rand gefüllt werden, damit es beim Baden nicht überläuft und Staunässe oder gar Schimmel verursacht. Bewährt hat sich der Einbau eines Wasserfalls, der über kleine Liegeflächen führt. So können sich die Tiere sogar in "fließendem Wasser" tummeln. Die Skinke sind überraschend gute Kletterer, daher sollte man angemessene Klettermöglichkeiten einbauen. Wir halten die Luftfeuchtigkeit bei 70-80% und die Temperatur bei maximal 25°C, denn die Tiere vertragen keine Hitze. Wir füttern mit Grillen, Regenwürmern, kleinen Heuschrecken und Asseln.

Ei im Inkubator

Ein Jungtier schlüpft aus seinem Ei

... kurzer Zwischenstopp ...

.. dann geht es ins Aufzucht-Terrarium
Die Männchen werden im Alter von ca. drei Jahren geschlechtsreif, die Weibchen erst ein bis zwei Jahre später. Die Geschlechtsreife ist leicht an einem leuchtenden gelblichen Fleck unter dem Kinn zu erkennen. Die Weibchen legen jeweils nur ein Ei. Es wird vermutet, dass Eierstock und Eileiter auf der linken Seite verkümmert sind und daher kein zweites Ei ausgebildet werden kann. Der Abstand zwischen zwei Eiablagen beträgt etwa neun bis zehn Wochen. Die Inkubation dauert ca. 70 bis 90 Tage, bei einer Temperatur von 24-26°C. Wir ziehen die Jungtiere getrennt von den Eltern auf, in einem "Kind-gerechten" Terrarium. Im Gegensatz zu den adulten Tieren besteht die Gefahr, dass die unerfahrenen Jungtiere ertrinken, daher sollten keine großflächigen und keine zu tiefen Wasserbehältnisse vorhanden sein.
Systematik
- Klasse: Reptilia (Reptilien) [LAURENTI, 1768]
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Ordnung: Squamata (Schuppenkriechtiere) [OPPEL, 1811]
- Familie: Scincidae (Skinke) [GRAY, 1825]
- Unterfamilie: Egerniinae [WELCH, 1982]
- Gattung: Tribolonotus (Helmskinke) [DUMÈRIL & BIBRON, 1839]
- Art: Tribolonotus gracilis (Orangeaugen-Helmskink) [DE ROOIJ, 1909]
Erstbeschreibung
- 1909 durch die niederländische Zoologin und Herpetologin Petronella Johanna (Nelly) de Rooij (1883-1964)
Namensbestandteile
- die wissenschaftliche Bezeichnung "gracilis" basiert auf dem lateinischen Wort „gracilis“ (klein, schlaksig)
- die Trivialnamen verweisen auf den großen orangefarbenen Ringe um die Augen
- aufgrund ihres krokodilähnlichen Aussehens werden die Tiere gerne als Buschkrokodil bezeichnet, sind aber mit den Krokodilen nicht verwandt
- der Kopf der Tiere ist klar vom Körper abgesetzt, dreieckig geformt und hat einen helmähnlichen Fortsatz an der zum Rücken weisenden Seite. Das erklärt die Bezeichnung Helmskink.
Trivialnamen
- Deutsch: Orangeaugen-Helmskink oder Buschkrokodil
- English: Red-Eyed Crocodile Skinks
- Español: Escinco cocodrilo
Die Neuguinea-Helmskinke ebenfalls aus Neuguinea, hauptsächlich aus dem westlichen Teil der Insel. Sie sind etwas kleiner und leichter als die Rotaugen-Helmskinke und sie haben nicht die auffälligen orangefarbenen Ringe um die Augen. Die Lebensbedingungen und die Anforderungen an die Haltung der Tiere sind nahezu identisch.
Systematik
- Klasse: Reptilia (Reptilien) [LAURENTI, 1768]
- Ordnung: Squamata (Schuppenkriechtiere) [OPPEL, 1811]
- Familie: Scincidae (Skinke) [GRAY, 1825]
- Unterfamilie: Egerniinae [WELCH, 1982]
- Gattung: Tribolonotus (Helmskinke) [DUMÈRIL & BIBRON, 1839]
- Art: Tribolonotus novaeguineae (Neuguinea-Helmskink) [SCHLEGEL, 1834]
Erstbeschreibung
- 1834 durch den deutschen Ornithologen und Herpetologen Hermann Schlegel (1804-1884)
Namensbestandteile
- Der Artname "novaeguineae" kennzeichnet die Herkunft dieser Art von der Insel Neuguinea
Trivialnamen
- Deutsch: Neuguinea-Helmskink
- English: Spiny Skink

















