Die Ballestas Inseln (Las Islas Ballestas)
Die Islas Ballestas sind eine kleine Inselgruppe mit einer Fläche von ca. 0,12 Quadratkilometer in der Region Ica. Sie liegt etwa 20 Kilometer westlich der Stadt Pisco im Pazifik. Sie besteht aus den drei Inseln Ballestas Norte, Ballestas Centro und Ballestas Sur (auch Isla Piedra Redonda) sowie mehreren kleinen Felsen.
Die Ballestas Inseln sind auch bekannt als die „Galapagos-Inseln von Peru“. Grund dafür sind die beeindruckende Meeresfauna, Tausende von Guano-Vögeln und Hunderte von Meeressäugern, die die Felsen, Höhlen und die natürlichen Bögen bewohnen. Guano entsteht aus Exkrementen von Fledermäusen und Seevögeln (z.B. Kormorane und Pinguine) in Verbindung mit Kalkstein. Es wird als stickstoff- und phosphorsäurehaltiges Düngemittel verwendet. Schon die Inka und andere südamerikanische Völker nutzten den Guano zur Steigerung des Ertrags in der Landwirtschaft.
Die Ballestas-Inseln gehören zu den 77 Naturschutzgebieten Perus und darüber hinaus zum RNSIIPG (Reserva Nacional Sistema de Islas, Islotes y Puntas Guaneras), einem nationalen Schutzgebiet, das aus einer Gruppe von 22 Inseln entlang des peruanischen Meeres. Das Schutzgebiet wurde 1975 gegründet um die Tierwelt und die natürliche Umwelt der Region zu erhalten.
Im Sommer (von Dezember bis März) liegen im Durchschnitt zwischen 22°C und 30°C. Im Winter (von Juni bis September) sind die Temperaturen kühler und liegen zwischen 15°C und 20°C. Zudem ist es noch windiger als im Sommer. Da es sich bei den Ballestas-Inseln hauptsächlich um Felsformationen im Ozean handelt, denen es an Regen mangelt, ist die Landvegetation nicht sehr ausgeprägt. In den Felsspalten kann man Pflanzen finden, die an die trockenen und salzigen Bedingungen angepasst sind, darunter Meeresalgen, Gräser, Kakteen und Sukkulenten. Das Betreten der Inseln ist nicht erlaubt. Beobachtungen sind vom Boot aus möglich, Ausflugsfahren starten zumeist in Paracas.
Auf der Fahrt von Paracas in Richtung der Ballestas Inseln wird eine ca. 180 Meter hohe Geoglyphe sichtbar. Dargestellt ist ein Kandelaber (ein mehrarmiger Leuchter). Die genaue Herkunft und die Bedeutung der Zeichnung sind nicht bekannt.
Der Humboldtstrom sorgt für einen reichen Fischbestand, daher haben sich an den Ballestas Inseln einige Tierarten ansiedelt. Unter den Säugetieren befinden sich Mähnenrobben (Otaria byronia), Südamerikanische Seebären (Arctophoca australis) und Küstenotter oder Chungungos (Lontra felina). Unter den zählreichen Vögeln befinden sich u.a. Humboldt-Pinguine (Spheniscus humboldti), Dominikanermöwen (Larus dominicanus) , Präriemöwen (Leucophaeus pipixcan), Schwanzbandmöwen (Larus belcheri), Blutschnabelmöwen (Leucophaeus scoresbii), Inkaseeschwalben (Larosterna inca), Guanoscharben (Leucocarbo bougainvillii) und Guanotölpel (Sula variegata).
Inka-Seeschwalben
(Larosterna inca)
Inka-Seeschwalben
(Larosterna inca)
Inka-Seeschwalbe
(Larosterna inca)
Chileausternfischer
(Haematopus ater)
Humboldt-Pinguine
(Spheniscus humboldti)
Rote Klippenkrabben
(Grapsus grapsus)
Die heimlichen Stars auf den Inseln sind die Mähnenrobben. Sie werden auch Südamerikanischer Seelöwen genannt. Die Männchen werden bis zu 2,50 m groß und bis zu 500 kg schwer. Die Kühe bleiben mit etwa zwei Metern und 140 kg etwas kleiner und leichter. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich entlang der Pazifikküste von Peru bis Feuerland und auf der anderen Seite, der Atlantikküste bis nach Südbrasilien und den Falklandinseln.
Mit etwas Glück kann man sogar einen Wal entdecken, wenn auch nur, wie in diesem Fall, für wenige Sekunden. 📽️ Video ansehen
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