Der Nationalpark Carara

Der Nationalpark Carara ist eine gute Adressse für Vogelbeobachtungen und der nahe gelegene Rio Tárcoles ein Tummelplatz für Spitzkrokodile

"Krokodil" ist die Übersetzung des aus der Sprache der Huetar-Indianer stammenden Wortes carara. Das Gelände beginnt am Ufer des Flusses Río Tárcoles, hat eine Fläche von etwa 4.700 Hektar und umfasst fünf Vegetationszonen. Der größte Teil des 1998 gegründeten Nationalparks besteht aus dicht gewachsenem Primärwald, im nördlichen Teil befindet sich Trockenwald und im südlichen Teil Regenwald. Neben Fließgewässern gibt es zahlreiche Sumpfgebiete und Lagunen. Diese unterschiedlichen Habitate bieten Lebensräume für unterschiedliche Tierarten.

Krokodil und Reiher
Nanu?


Karte

Dieses Bild entstand eher zufällig auf der Calle Intermedios. Das ist eine kleine Straße nördlich des Rio Tárcoles. Auf einer weit entfernten "Wiese" tummelten sich einige Reiher. Selbst für das Teleobjektiv waren die Tiere zu weit weg, um brauchbare Aufnahmen zu machen. Später bei der Auswertung der Fotos ergab sich - im wahrsten Sinne des Wortes - ein völlig anderes Bild. Die Wiese ist eher ein Feuchtgebiet, aus dem ein Krokodil seinen Kopf noch oben streckte. Das Krokodil war zunächst nicht zu erkennen, weder aus der Entfernung, noch im Vorschaubild der Kamera. Eine nette Überraschung. Und was lernen wir daraus?

  • Erstens: Niemals denken "Das Bild brauchst Du erst gar nicht zu machen, wird eh nichts."
  • Zweitens: Niemals Bilder vorzeitig löschen, sondern zuhause in aller Ruhe Bild für Bild betrachten. Das ist früh genug, um sich endgültig von den zahlreichen missratenen Fotos zu verabschieden. Ansonsten hätte es dieses Foto niemals gegeben.

Bindenhalskauz (Strix nigrolineata)
Bindenhalskauz
(Strix nigrolineata)

Mangrovekreischeule (Megascops cooperi cooperi)
Mangrovekreischeule
(Megascops cooperi cooperi)

Brasilsperlingskauz (Glaucidium brasilianum)
Brasilsperlingskauz
(Glaucidium brasilianum)

Carara ist eine beliebte Anlaufstelle für Vogelbeobachtungen, sowohl innerhalb des Nationalparks, als auch im Umfeld des Rio Tárcoles. Die dichten und dunklen Blattwerke der Mangobäume sind bevorzugte Aufenthaltsorte für Eulen. Es gibt eine ansehnliche Population der hellroten Aras und viele andere Vogelarten, wie zum Beispiel Bussarde, Geier, Tukane, Spechte, Reiher, Motmots, Ameisenvögel oder Schlangenhalsvögel. 
Der Haupteingang zum Nationalpark liegt 2 Kilometer südlich der Brücke über den Rio Tárcoles. Dort bieten auch Guides ihre Dienste an, um den Besuchern den Park zu zeigen und bei der Suche nach Tieren zu helfen. Einige Hundert Meter in Richtung der Brücke gibt es einen kleinen Nebeneingang. Dieser ist weniger bekannt, aber durchaus interessant. Dort haben wir beispielsweise die weißen Fledermäuse gesehen.

Hellroter Ara (Ara macao macao)
Hellroter Ara
(Ara macao macao)

Graubussard (Buteo plagiatus)
Graubussard
(Buteo plagiatus)

Gelbkopfkarakara (Milvago chimachima cordata)
Gelbkopfkarakara
(Milvago chimachima cordata)

Dominikanertriel (Burhinus bistriatus bistriatus)
Dominikanertriel
(Burhinus bistriatus bistriatus)

Riefenschnabelani (Crotophaga sulcirostris)
Riefenschnabelani
(Crotophaga sulcirostris)

Königspecht (Campephilus guatemalensis guatemalensis)
Königspecht
(Campephilus guatemalensis guatemalensis)

Schwefelmaskentyrann (Pitangus sulphuratus guatimalensis)
Schwefelmaskentyrann
(Pitangus sulphuratus guatimalensis)

Männlicher Weißzügel-Faulvogel (Malacoptila panamensis panamensis)
Männlicher Weißzügel-Faulvogel
(Malacoptila panamensis panamensis)

Weiblicher Weißzügel-Faulvogel (Malacoptila panamensis panamensis)
Weiblicher Weißzügel-Faulvogel
(Malacoptila panamensis panamensis)

Orangebandpipra (Manacus aurantiacus)
Orangebandpipra
(Manacus aurantiacus)

männlicher Schwarzkehltrogon (Trogon rufus tenellus)
männlicher Schwarzkehltrogon
(Trogon rufus tenellus)

Goldschnabel-Buschammer (Arremon aurantiirostris aurantiirostris)
Goldschnabel-Buschammer
(Arremon aurantiirostris aurantiirostris)

Türkisnaschvögel (Cyanerpes cyaneus)
Türkisnaschvögel
(Cyanerpes cyaneus)

Rotnacken-Zaunkönig (Campylorhynchus rufinucha)
Rotnacken-Zaunkönig
(Campylorhynchus rufinucha)

Hoffmannspecht (Melanerpes hoffmannii)
Hoffmannspecht
(Melanerpes hoffmannii)

Elfenbeinsittich (Eupsittula canicularis canicularis)
Elfenbeinsittich
(Eupsittula canicularis canicularis)

Gilbdrossel (Turdus grayi casius)
Gilbdrossel
(Turdus grayi casius)

Truthahngeier (Cathartes aura aura)
Truthahngeier
(Cathartes aura aura)

Schwarzer Leguan (Ctenosaura similis)
Schwarzer Leguan
(Ctenosaura similis)

Julia Falter (Dryas iulia)
Julia Falter
(Dryas iulia)

Weiße Fledermaus (Ectophylla alba)
Weiße Fledermaus
(Ectophylla alba)


Spitzkrokodile (Crocodylus acutus) am Rio Tárcoles

Der Rio Tárcoles ist eine gute Adresse, um eine größere Population von Spitzkrokodilen zu sehen. Der 111 km lange Fluss entspringt im vulkanischen Gebirgszug Cordillera Central und mündet im Golf von Nicoya, einer Meeresbucht des Pazifischen Ozeans an der Westküste von Costa Rica. Wenige Kilometer vor der Mündung in den Pazifik führt in unmittelbarer Nähe zum Nationalpark Carara eine Brücke über den Fluss. Von dieser lassen sich die Tiere hervorragend beobachten. Zwar ist die Brücke relativ eng und viel befahren, aber der Anblick der Tiere entschädigt für diese Unannehmlichkeiten.

Blick auf den Rio Tárcoles
Blick auf den Rio Tárcoles

Blick auf den Rio Tárcoles
Blick auf den Rio Tárcoles

Blick auf den Rio Tárcoles
Blick auf den Rio Tárcoles

Brücke über den Rio Tárcoles
Brücke über den Rio Tárcoles

Blick von der Brücke auf den Rio Tárcoles
Blick von der Brücke auf den Rio Tárcoles

Blick von der Brücke auf die Spitzkrokodile
Blick von der Brücke auf die Spitzkrokodile


Spitzkrokodile gehören zu den größten Krokodilarten. Bei den männlichen Tieren werden Größen von bis zu 7 Metern angegeben, die durchschnittliche Größe liegt aber eher zwischen 4 und 5 Metern und das Gewicht bei rund 400 Kilogramm. Die Weibchen sind mit 3 bis 3,50 Metern kleiner und mit 180 kg entsprechend leichter.

Das Verbreitungsgebiet der Spitzkrokodile erstreckt sich vom südlichen Florida bis nach Peru und Venezuela, eingeschlossen die karibischen Inseln, wie Kuba, Jamaica oder Hispaniola. In der Roten Liste gefährdeter Arten hat die International Union for Conservation of Nature (IUCN) die Spitzkrokodile als gefährdet (vulnerable) eingestuft. Der Bestand wird weltweit auf 10.000 bis 20.000 Exemplare geschätzt. Sie leben bevorzugt in küstennahen Lagunen, Mangrovensümpfen oder Flussmündungen, so wie hier am Rio Tárcoles. Sie kommen in Gewässern mit unterschiedlichen Salzgehalten zurecht, bevorzugen aber geringere Werte. Das Nahrungsspektrum der Spitzkrokodile beginnt bei Jungtieren mit Krustentieren, Fischen und Amphibien und steigert sich im Laufe der Entwicklung über Schlangen, Schildkröten, Leguanen und Vögeln bis hin zu Säugetieren. Nasenlöcher, Ohren und Augen befinden sich auf der Oberseite des Kopfes. So können die Tiere unbemerkt auf Beute lauern und diese durch blitzschnelles Hervorschnellen ergreifen.

 


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