Atlantikpark
Seit 1998 betreibt die Stiftung Atlanterhavsparken eines der größten Salzwasseraquarien Nordeuropas. Dieses befindet sich auf der auf der Landzunge Tueneset an der Westseite der Insel Heissa, etwa 3,5 km außerhalb des Stadtzentrums von Ålesund.
Zweck der Stiftung ist es, "ein öffentliches Aquarium unter natürlichen Bedingungen in Ålesund zu betreiben, um Wissen über das Leben im Meer zu vermitteln und auf diese Weise Interesse für das Thema zu wecken. Ferner soll der Zusammenhang zwischen den marinen Ressourcen und der Wertschöpfung auf deren Basis veranschaulicht werden. Zudem soll gemeinsam mit weiteren Institutionen Forschung über das Leben im Meer betrieben werden." (Quelle: Webseite des Atlantikparks)
Im "Wissenszentrum" gibt es neben dem Ausstellungsbereich Ozeanforschung, dem Aquakultur-Beobachtungszentrum und dem Aktivitätsraum auch eine Ausstellung "Küstenstaat Norwegen", in dem die Besucher auf spielerische Weise versuchen können, Wellen zu erzeugen oder Unterwasserlandschaften zu bauen. Zudem werden spezielle Programme und Ausflüge für Kindergärten, Grundschulen, Sekundarschulen und Studenten angeboten. 2019 wurde der Atlanterhavsparken vom norwegischen Ministerium für Bildung, Forschung und Integration zum ersten Marinen Bildungszentrum Norwegens ernannt.
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Webseite Atlantikpark (in Deutsch): Atlanterhavsparken
Der Ausstellungsbereich umfasst rund 4.000 Quadratmeter mit 11 größeren Landschaftsaquarien, darunter 2 offene Berührungsbecken und 2 Aktivitätsbecken sowie mehrere kleinere Aquarien. Zusammen bieten sie einen repräsentativen Überblick über das Leben unter Wasser entlang der norwegischen Küste und im nördlichen Atlantik. Bei den täglichen Tauchvorführungen im 4-Millionen-Liter-Salzwasseraquarium können die Besucher u.a. Kabeljau, Heilbutt und Meeraal bei der Fütterung beobachten. Außerdem gehört ein 6.000 Quadratmeter großes Außengelände zum Atlantikpark.
Die Außenanlagen
Europas größtes Robbengehege wurde entsprechend der Bedürfnisse der Seehunde geplant und angelegt. Hier leben sie so natürlich wie möglich. Die Anlage bietet den Tieren viel Platz, einschließlich der Möglichkeit, sich bei Bedarf zurückzuziehen. Im Unterwasser-Observatorium kann man die Seehunde und die gegenüber wohnenden Otter auch unterhalb der Wasseroberfläche beobachten.
Auf der Außenanlage leben auch die Humboldt-Pinguine (Spheniscus humboldti). Sie gehören nicht zur norwegischen Fauna. Sie sind hier in Ålesund als Teil des europäischen Zuchtprogramms für gefährdete Arten.
Und das erfolgreich, denn fast jährlich gibt es Nachwuchs.
Humboldt-Pinguine werden auf der Roten Liste der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als Vulnerable (gefährdet) eingestuft.
Das Atlantikbecken
- ist 36 Meter lang, 17 Meter breit, 7 Meter hoch, enthält 4 Millionen Liter ungefiltertes Meerwasser.
Das Wasser wird ca. 800 Meter vor der Küste in 42 Metern Tiefe eingesaugt, ca. 8.000 bis 10.000 Liter pro Minute. Dadurch muss es nicht aufwändig gereinigt werden und ist von Haus aus so natürlich wie möglich, was zu besseren Lebensbedingungen für die Tiere führt.
- wiegt ca. 30 Tonnen, die Wände aus Acrylglas sind 26,5 cm dick.
- hat kein Dach, damit das natürliche Sonnenlicht bessere Wachstumsbedingungen ermöglicht, z.B. für den Seetang, der vielen Arten gute Versteckmöglichkeiten bieten kann.
Weitere Bewohner des Atlantikparks
Wenn man die Innenräume des Atlantikparks betritt, sieht man als erstes die Heringe. Dieser symbolische Standort wurde bewusst gewählt, denn sie spielten eine entscheidende Rolle für die Siedlungs- und Lebensbedingungen entlang der gesamten Küste. Sie zählen zu den wichtigsten Speisefischen. In Anlehnung an ihre Färbung werden sie als "das Silber des Meeres" bezeichnet. Einer der wichtigsten Laichplätze ist der Møre-Schelf, wo die Weibchen in den Wintermonaten Millionen von Eiern ablegen. Zudem laichen die Heringe auch an den Küsten von Nordland und Vesterålen.