Burgers' Zoo in Arnheim
Auf Bitten von Freunden und Bekannten öffnete Johan Burgers 1913 seine Tiersammlung für die Öffentlichkeit. Die in Heerenberg ansässige "Fazanterie Buitenlust" wechselte aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten 1923 in ein großzügiges Gelände nach Arnheim. Inspiriert von Carl Hagenbeck, dem Direktor des Hamburger Zoos, entstand Burgers’ Dierenpark: große offene Tiergehege und u.a. das erste Raubtiergehege ohne Gitter in den Niederlanden. Nach dem zweiten Weltkrieg musste ein kompletter Neuaufbau organisiert werden, verbunden mit einer neuen Philosophie: "Dem Tierfreund soll das natürliche Verhalten der Tiere gezeigt werden, vorzugsweise in einem möglichst natürlichen Lebensumfeld". So entstanden unter der neuen Bezeichnung "Burgers' Zoo" zahlreiche neue Ökosysteme. Auf einer Grundfläche von etwa 45 Hektar gliedert sich Burgers' Zoo in sieben Bereiche mit beeindruckenden Kennzahlen:
- Burgers' Park, mit Gorillas, Schimpansen, Elefanten und vieles mehr
- Burgers' Ocean, mit insgesamt 8 Millionen Liter Seewasser
- Burgers' Bush, der weltweit größte überdachte Urwald
- Burgers' Desert, die weltweit größte überdachte Wüstenlandschaft
- Burgers' Safari, der erste Safaripark auf dem europäischen Festland
- Burgers' Mangrove, die größte überdachte Mangrove der Welt
- Burgers' Rimba, mit einer Auswahl größerer Tiere aus dem tropischen Regenwald Südostasiens
Unser letzter Besuch: 08/2025
Von den sieben Bereichen in Burgers’ Zoo widmen sich sechs einem bestimmten Ökosystem der Erde. Dieser siebte Bereich mit dem Namen Burgers’ Park zeigt Säugetiere und Vögel aus verschiedenen Erdteilen und Lebensräumen. Einige Tierarten in Burgers’ Park sind vom Aussterben bedroht, zum Beispiel die Sri-Lanka-Leoparden. Der Park startet gleich am Haupteingang mit den Brillenpinguinen. Es folgen u.a. asiatische Elefanten, Kattas, Nasenbären, Totenkopfäffchen und Erdmännchen. Der zweite Teil des Parks liegt (vom Haupteingang gesehen) hinter Ocean, Rimba und Mangrove. Dort leben Gorillas, Schimpansen uns Wallabys. Begrünt ist der Park vorwiegend mit einheimischen Pflanzen, in denen Vögel, Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten beobachtet werden können. Entlang der Wege gibt es Fotos und Informationen über die Geschichte des Arnheimer Zoos.
Westlicher Flachlandgorilla
(Gorilla gorilla gorilla)
Schimpansen
(Pan troglodytes)
Sri-Lanka Leopard
(Panthera pardus kotiya)
Warzenschwein
(Phacochoerus africanus)
Europäisches Waldren
(Rangifer tarandus fennicus)
Östliche Bongos
(Tragelaphus eurycerus isaaci)
Sumpfwallaby
(Wallabia bicolor)
Peruanischer Totenkopfaffe
(Saimiri boliviensis peruviensis)
Brillenpinguine
(Spheniscus demersus)
Burgers’ Ocean ist ein tropisches Korallenriff in einem acht Millionen Liter Wasser fassenden Aquarium. Wichtigster Bestandteil ist das lebende Korallenriff in einem 750.000-Liter-Becken. Es ist das größte lebende Korallenriff in Europa. Startpunkt ist ein kleiner Strand in einer tropischen Lagune. Schrittweise führt der Weg unter die Wasseroberfläche. Hinter einer riesigen Panoramascheibe tauchen verschiedene Haie auf und verschwinden wieder. Über den Köpfen schweben Adler- und Stechrochen. Burgers’ Zoo ist weltweit der größte Züchter des Gefleckten Adlerrochens (Aetobatus ocellatus) und vermehrt erfolgreich auch andere Rochenarten und Haie.
Japanischer Teppichhai
(Orectolobus japonicus)
Blaupunktrochen
(Neotrygon kuhlii)
Gitarrenrochen
(Glaucostegus typus)
Königsjunker
(Coris formosa)
Gewöhnlicher Putzerfisch
(Labroides dimidiatus)
Lamarcks Engelfisch
(Genicanthus lamarck)
Blaugürtel-Kaiserfisch
(Pomacanthus navarchus)
Rundkopf-Fledermausfisch
(Platax orbicularis)
Gestreifter Scheinschnapper
(Scolopsis lineata)
Burgers' Bush bietet einen grandiosen Einblick in den Tropischen Regenwald. Es regnet jede Nacht. Über eine Sprinkleranlage im Dach tropfen durchschnittlich 80.000 Liter Wasser herab. Der große Wasserfall dient nicht nur der Optik, er spielt eine wichtige Rolle bei der Klimaregulierung. Er hilft, warme und kältere Luftschichten miteinander zu vermischen und hält die Luftfeuchtigkeit auf dem gewünschten Niveau.
Die Bepflanzung spiegelt die typischen drei Ebenen eines Regenwaldes wieder:
- den Pionierwald mit schnell wachsenden aber auch schnell absterbenden Bäumen. Diese benötigen viel Licht um das schnelle Wachstum umsetzen zu können.
- den Sekundärwald mit höheren Bäumen und wesentlich mehr Schatten.
- den Primärwald mit sehr hohen, meist langsam wachsenden Bäumen. Diese Arten können sehr alt werden und haben häufig ein sehr hartes Holz. Der Primärwald ist der dunkelste Teil des Regenwaldes. Nur etwa ein Prozent des Sonnenlichts erreicht den Waldboden.
Vögel, Schildkröten und Flughunde sind recht einfach zu finden. Um Schnecken, Anolis und Basilisken zu entdecken, muss man schon sehr genau hinsehen, viel Geduld mitbringen und auch ein wenig Glück haben. Auch das Aufspüren der grünen Leguane ist eine Herausforderung. Sie sind in den Baumwipfel oft nur schemenhaft zu erkennen.
Weißscheitelrötel
(Cossypha niveicapilla)
Rodriguez-Flughund
(Pteropus rodricensis)
Rotohrbülbül
(Pycnonotus jocosus)
Grünflügeltaube
(Chalcophaps indica)
Scharlachsichler
(Eudocimus ruber)
Madagaskarweber
(Foudia madagascariensis)
Erdferkel
(Orycteropus afer)
Wasserschwein
(Hydrochoerus hydrochaeris)
Breitschnauzen-Kaimane
(Caiman latirostris)
Sonnenralle
(Eurypyga helias)
Köhlerschildkröte
(Chelonoidis carbonaria)
Weißflügelente
(Asarcornis scutulata)
Straußwachteln
(Rollulus rouloul)
Schopfibis
(Lophotibis cristata)
Grünnacken-Fasantaube
(Otidiphaps nobilis)
Türkisfeenvogel
(Irena puella)
Braunbauchreisknacker
(Sporophila angolensis)
Jacarinitangare
(Volatinia jacarina)
Fächertaube
(Goura victoria)
Prachtfruchttaube
(Ptilinopus superbus)
Afrikanischer Schlangenhalsvogel
(Anhinga rufa)
Burgers' Desert ist eine naturgetreue Nachbildung der Sonora-Wüste in Arizona und im Norden Mexikos sowie der angrenzenden Mojave-Wüste in Kalifornien: Kakteen, Agaven, Yuccas und kleinblättrige Bäume und Sträucher bieten eine beeindruckende Kulisse. Diese Felsenwüste ist die größte ihrer Art in Europa. Interessant ist der unterirdische Tunnel von Burgers’ Bush zu Burgers’ Desert, der zu einer Fledermaus- und einer Tropfsteinhöhle führt.
Aufgrund der Trockenheit und der enormen Temperaturen scheint die Felsenwüste ein unfreundlicher Lebensraum zu sein. Vielen Tierarten ist es gelungen, sich an diese Bedingungen anzupassen. Sie verstecken sich in der Hitze des Tages und gehen erst in der Dämmerung oder in der Nacht auf die Suche nach Nahrung. Eine gute Tarnung hilft beim täglichen Kampf ums Überleben. Die Zeichnung der Roten Diamant-Klapperschlange sorgt dafür, dass sie kaum vor dem Landschaftshintergrund zu erkennen sind. Einen guten Schutz bietet auch das Muster der Kaninchenkauze in Verbindung mit ihrer geringen Größe. Sie können sich leicht verstecken, um von möglichen Feinden nicht erkannt zu werden.
Auch die Pflanzen haben gelernt. Einige Arten entwickeln einen fleischigen Stamm, der als Wasserspeicher dient. Häufig haben Wüstenpflanzen auffallend kleine Blätter, weil über große Blätter viel Wasser verdunsten würde. Die Photosynthese erfolgt dann nicht über ihre Blätter, sondern in den grünen Stämmen.
Kalifornische Kettennatter
(Lampropeltis californiae)
Rote Diamant-Klapperschlange
(Crotalus ruber)
Gila-Krustenechse
(Heloderma suspectum)
Schwarzschwanz-Präriehund
(Cynomys ludovicianus)
Kaninchenkäuze
(Athene cunicularia)
Wegekuckuck
(Geococcyx californianus)
Gelbkopf-Kernknacker
(Pheucticus chrysopeplus)
Orangeblaufink
(Passerina leclancherii)
Weißflügeltaube
(Zenaida asiatica)
Östliche Schmuck-Dosenschildkröte
(Terrapene ornata ornata)
männliche Helmwachtel
(Callipepla gambelii)
weibliche Helmwachtel
(Callipepla gambelii)
Bereits 1968 öffnete Burgers’ Safari. Zunächst wurden die Tiere aus dem eigenen Fahrzeug heraus beobachtet, später aus einem Safaribus. Seit 1995 sind alle Fahrzeuge verschwunden. Statt dessen führt eine 200 Meter lange, überdachte Fußgängerbrücke in das Gelände und ermöglicht einen guten Blick auf die Savanne mit Giraffen, Zebras, Ellipsenwasserböcken, Nashörnern, Antilopen und Gnus.
Die Tatsache, dass sich verschiedene große Pflanzenfresser das Gelände teilen, hat einen ernsthaften Hintergrund. Das Auftreten in großen Herden erhöht die Überlebenschance des Individuums in freier Natur. Häufig suchen Antilopen und Zebras die Nähe von Giraffen, die mit ihren langen Hälsen als „Aussichtstürme der Savanne“ fungieren. Sobald ein hungriger Jäger gesichtet wird, braucht nur ein Tier Alarm zu schlagen und schon setzt sich die ganze Herde in Bewegung. Die Raubtiere blicken nun auf eine große sich bewegende und unbezwingbare Masse. Die Gemeinschaft der Herde bietet somit Sicherheit und erhöht die Wahrscheinlichkeit zu überleben. Nur wenn es den Jägern gelingt, ein Tier aus der Herde heraus zu isolieren, kann es klappen mit dem Jagderfolg. Auf der gegenüberliegenden Seite der Fußgängerbrücke befinden sich die Gehege der Löwen und Geparden.
Südliches Breitmaul-Nashorn
(Ceratotherium simum simum)
Ellipsenwasserböcke
(Kobus ellipsiprymnus ellipsiprymnus)
Graureiher
(Ardea cinerea cinerea)
Rothschildgiraffen und
Böhm-Steppenzebras
Böhm-Steppenzebras
(Equus quagga boehmi)
Pferdeantilope
(Hippotragus equinus)
Östliches Weißbartgnus
(Connochaetes taurinus albojubatus)
Löwen
(Panthera leo)
Gepard
(Acinonyx jubatus)
Beisa-Oryx
(Oryx beisa beisa)
Junge Beisa-Oryx
(Oryx beisa beisa)
Rosapelikane
(Pelecanus onocrotalus)
Mit einer Größe von 3.000 Quadratmetern bei einer Höhe von 16 Metern ist Burgers’ Mangrove die größte überdachte Mangrove der Welt. Als Vorbild dienen die Mangrovenwälder in Belize. Mangroven sind ein einzigartiges Ökosystem entlang tropischer Küsten. Sie werden als "Gezeitenwälder" bezeichnet, da sie binnen 24 Stunden zweimal mit Seewasser überspült werden. Die Bäume und Sträucher haben sich in besonderer Weise auf diese Lebensbedingungen eingestellt. Einige Mangroven können ähnlich wie Kakteen Wasser speichern, um hohe Salzkonzentrationen zu verdünnen. Über Salzdrüsen wird überschüssiges Salz ausgeschieden. Dazu werden Blätter mit Salz angereichert und abgeworfen. Zu den Highlights von Burgers’ Mangrove gehören sicherlich die Karibik-Manatis aus der Familie der Rundschwanzseekühe und die zahlreichen farbenprächtigen Schmetterlinge.
Die Bilder der Schamadrossel, der Ambon-Segelechse und des Weißohr-Laubenvogels stammen noch aus der alten Mangrovenhalle, die im Juli 2017 durch die neue Halle ersetzt wurde.
Passionsfalter
(Dryadula phaetusa)
Königs-Schwalbenschwanz
(Heraclides thoas)
Malachitfalter
(Siproeta stelenes)
Doris-Falter
(Heliconius doris)
Tiger-Passionsblumenfalter
(Heliconius hecale)
Sara Passionsfalter
(Heliconius sara)
Rimba ist ein malaysisches Wort für "Wald" oder "Dschungel". Das zwei Hektar große Gelände ist das Zuhause für Tiere aus dem tropischen Regenwald Malaysias. Hier leben Sumatra-Tiger, Malaienbären, Siamangs, Südliche Schweinsaffen, Leierhirsche und Schweinshirsche. Auch Netzpythons und Bindenwarane leben in Burgers' Rimba.
Südlicher Gelbwangengibbon
(Nomascus gabriellae)
Siamang
(Symphalangus syndactylus)
Malaienbär
(Helarctos malayanus malayanus)
Schweinshirsch
(Axis porcinus)
Burma-Leierhirsch
(Panolia eldii thamin)
Binturong
(Arctictis binturon)
Netzpythons
(Malayopython reticulatus)
Bindenwaran
(Varanus salvator)
Java-Banteng
(Bos javanicus javanicus)
Hinweis:
Die Bilder aus Burgers' Zoo haben wir über viele Jahre gesammelt. Es ist daher möglich, dass die eine oder andere Art heute nicht mehr zu sehen ist.
Opmerking:
We hebben de foto's uit Burgers' Zoo gedurende vele jaren verzameld. Het is daarom mogelijk dat sommige diersoorten vandaag de dag niet meer te zien zijn.