Zoo Dortmund - Welthauptstadt der Ameisenbären
Bereits in den siebziger Jahren hat man sich intensiv um den großen Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla) gekümmert. Die Bezeichnung Ameisenbär ist verwirrend, da sie keine Bären sind. Zusammen mit den Faultieren und den Gürteltieren bilden sie die Gruppe der Nebengelenktiere (Xenarthra). In Gefahrensituationen stellen sich die Tiere auf die Hinterbeine und drohen mit den Vorderpranken. Dieses Verhalten ist durchaus vergleichbar mit den "echten Bären" und vermutlich mitverantwortlich für die Namensgebung.
Auch der Namensteil "Ameisen" ist sachlich nicht ganz korrekt. Die Tiere haben sich auf staatenbildende Insekten spezialisiert, dazu zählen natürlich Ameisen aber auch Termiten. Mit den sichelförmigen Klauen schlitzen sie ein Loch in den Termiten- oder Ameisenhügel. Wie ein Katapult schnellt die Zunge bis zu 160-mal pro Minute in dieses Loch und befördert so alles in den Mund, was an der feuchten Zunge kleben bleibt. Neben Insekten sind dies auch Sandpartikel, die durch ihre mahlende Wirkung die Verdauung der Insekten unterstützen. Die ca. 2 Meter großen Tiere können bis zu 35.000 Ameisen am Tag verspeisen.
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Unser letzter Besuch: 06/2017
Webseite Zoo Dortmund
Mit Hilfe der kräftigen gebogenen Krallen hängt das Zweifingerfaultier (Choloepus didactylus) zumeist mit dem Rücken nach unten. Damit in dieser Position das Regenwasser besser abfließen kann, haben Faultiere den Scheitel ihres Fells auf dem Bauch und nicht auf dem Rücken wie bei anderen Säugetieren. Auf den Boden begeben sich die Faultiere nur zum Übergang auf einen anderen Baum und etwa alle 8 Tage zum Absetzen von Kot und Urin. Diese Lebensweise der Faultiere benötigt wenig Energie, dafür aber eine perfekte Tarnung. In ihrem braunen Fell siedeln Algen, die leicht grün schimmern. Durch dieses braun-grüne Farbenspiel sind sie für Fressfeinde schwer zu erkennen.
Im Zoo Dortmund leben ca. 1.500 Tiere aus 180 verschiedenen Tierarten, darunter viele gefährdete Arten, wie zum Beispiel Große Ameisenbären, Zweizehenfaultiere, Riesenotter, Angola-Giraffen, Amur-Leoparden oder Jaguarundis. Darüber hinaus sind viele Arten zu sehen, die in deutschen Zoos eher selten gehalten werden. Beispiele dafür sind Gelbfuß-Felskänguru, Karpatenluchs, Himalaya-Tahr oder Arrauschildkröte. Nachfolgend einige Bilder unserer Besuche in Dortmund.
Amazonashaus
Das Amazonashaus erstreckt sich über drei Ebenen und bietet einen Einblick in den tropischen Regenwald Südamerikas. Zahlreiche Tiere, wie Vögel und Grüne Leguane, können sich frei bewegen. Die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit im insgesamt 12 Meter hohen Gebäude sind entsprechend ausgelegt. Auch Teiche, Futterstellen und Rückzugsmöglichkeiten werden den freilaufenden Tieren geboten. Auf der unteren Ebene sind mehrere Aquarien eingerichtet in denen u.a. Welse, Buntbarsche, Salmler, Diskusfische, Piranhas und Schwimmwühlen zu sehen sind. Im der mittleren Ebene sind u.a. Wald- und Arrauschildkröten, Keilkopf-Glattstirnkaimane und Anakondas in Großterrarien untergebracht. Auf der obersten Ebene befinden sich Hundskopfschlinger, Gartenboas, Kaiserboas, Baumsteigerfrösche, Vogelspinnen, Zwergagutis und Kaiserschnurrbart-Tamarine.