Fachbegriffe aus der Tierwelt - V

Fachbegriffe aus den Bereichen Herpetologie, Ökologie, Systematik, Zoologie und Medizin

A - B - C - D - E - F - G - H - I - J - K - L - M - N - O - P - Q - R - S - T - U - V - W - X - Y - Z


ventral

  • aus dem Lateinischen: "venter" (Bauch)
  • Lage- und Richtungsbezeichnungen in der Anatomie: am Bauch gelegen, bauchseits
  • weitere Lage- und Richtungsbezeichnungen:

Vertebrata

  • aus dem Lateinischen: "vertebra" (Wirbel)
  • deutsche Bezeichnung: Wirbeltiere
  • bezeichnet nach klassischem Verständnis Tiere, die eine Wirbelsäule besitzen. Diese Definition nicht ganz korrekt, da zum Beispiel die Rundmäuler keine Wirbelsäule, sondern eine Chorda dorsalis haben
  • Gemeinsames Merkmal aller Wirbeltieren ist ein verknöcherter oder knorpeliger Schädel, daher wird häufig die Bezeichnung "Schädeltiere" (Craniata oder Craniota) verwendet
  • Zur Gruppe der Vertebrata (bzw. Craniata ) zählen Fische (Knochen- und Knorpelfische), Amphibien, Reptilien, Vögel, Säugetiere und Rundmäuler
  • Weniger als 5% aller Tierarten sind Wirbeltiere, über 95% sind Wirbellose (Evertebrata)

Vitamine

  • Ein Vitamin ist eine organische Verbindung, die ein Organismus nicht als Energieträger, sondern für andere lebenswichtige Funktionen benötigt. Anders als Fette, Kohlenhydrate und Eiweiße werden Vitamine nicht als Bausteine oder zur Energiegewinnung genutzt. Vitamine müssen mit der Nahrung aufgenommen werden
  • Einige Vitamine werden dem Körper als Vorstufen (Provitamine) zugeführt, die dann erst im Körper in die Wirkform umgewandelt werden.
  • Unterschieden werden fettlösliche und wasserlösliche Vitamine:
    • fettlösliche Vitamine
      • Vitamin A
        • kommt nur in tierischen Lebensmitteln vor. Eine gute Vitamin-A-Quelle ist Leber. Andere tierische Lebensmittel wie Fette (z.B. Butter), Eier und Fisch enthalten geringe Mengen an Vitamin A
        • Vorstufen kommen in pflanzlichen Nahrungsmitteln vor (Spinat, Grünkohl, grüne Bohnen, Broccoli, Feldsalat sowie Karotten und Tomaten) und können im Körper in Vitamin A umgewandelt werden
        • ist notwendig für das Wachstum (Wachstumsregulation) beziehungsweise die Neubildung und Entwicklung von Zellen und unterschiedlichen Geweben (z.B. Haut und Schleimhäute) und spielt eine wichtige Rolle beim Sehvorgang, insbesondere beim Hell-Dunkel-Sehen
      • Vitamin D
        • ist in der Nahrung kaum vorhanden. Als gute Quelle dienen z.B. fette Fische (u.a. Hering, Makrele, Lachs)
        • Der Körper kann unter Sonneneinstrahlung (UV-B-Licht) selbst Vitamin D in der Haut bilden.
        • spielt eine wesentliche Rolle bei der Regulierung des Calcium-Spiegels im Blut und beim Knochenaufbau
        • Eine Unterversorgung kann zu Rachitis (Erkrankung des wachsenden Knochens) oder zu Osteomalazie (Knochenerweichung) führen
      • Vitamin E (Tocopherole)
        • ist enthalten in pflanzlichen Ölen (Weizenkeim-, Sonnenblumen-, Maiskeim-, Soja- oder Rapsöl) und in Haselnüssen und Weizenkeimen. Tierische Nahrungsmittel enthalten eher wenig Vitamin E
        • ist empfindlich gegenüber wiederholtem Erhitzen, Licht und Sauerstoff, daher sind Verluste bei der Lagerung und der Zubereitung von Speisen möglich
        • ist ein Schutzsystem für unterschiedlichste Zellen: Es stabilisiert und wehrt mögliche Schäden der Zellmembranen ab. Darüber hinaus ist es wichtig für das Immunsystem und die Bildung von Gewebemediatoren, die u.a. die Blutgerinnung und Entzündungsreaktionen beeinflussen
      • Vitamin K
        • ist enthalten in grünen Gemüsesorten (Spinat, Broccoli, Grünkohl), in Obst, Milch und Milchprodukten, Fleisch, Eiern und Getreide
        • ist vorrangig für die Bildung von Blutgerinnungsfaktoren wichtig, beeinflusst die Blutgerinnung und spielt auch eine Rolle beim Knochenstoffwechsel.
        • Bei einem Vitamin-K-Mangel kommt es zu Störungen der Blutgerinnung. Bestimmte Erkrankungen der Leber und des Magen-Darm-Traktes können die Entstehung eines Mangels begünstigen
    • wasserlösliche Vitamine
      • Vitamin B1 (Thiamin)
        • kann nicht vom Körper selbst hergestellt werden, muss somit aus der Nahrung aufgenommen werden. Bevor es zu den Zellen gelangt, muss es zuvor in der Leber in die aktive Form, das Thiaminpyrophosphat umgewandelt werden
        • ist enthalten in Fleisch (insbesondere Schwein), Vollkornprodukten, Haferflocken, Weizenkeimen, Sonnenblumenkernen, Erdnüssen, Pinienkernen und Hülsenfrüchten
        • ist am reibungslosen Ablauf der Energiegewinnung in den Zellen beteiligt und ist wichtig für das Funktionieren von Herz und Nervensystem
      • Vitamin B2 (Riboflavin)
        • ist enthalten in Milch und Milchprodukten, Vollkornprodukten, Fisch, Fleisch, Leber, Hefe, Getreidekeimen und in bestimmten Käsesorten (z.B. Molkenkäse, Camembert, Bergkäse und Emmentaler)
        • ist wichtig für die normale Zellfunktion, das Wachstum und die Entwicklung
      • Vitamin B5 (Pantothensäure)
        • ist enthalten insbesondere in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Eiern, Nüssen und Pilzen
        • ist wichtig für den Abbau von Fetten, Kohlenhydraten und verschiedenen Aminosäuren sowie für den Aufbau von Fettsäuren, Cholesterol und Steroidhormonen
      • Vitamin B6 (Pyridoxin)
        • ist enthalten in Fleisch (Hühner- und Schweinefleisch), Fisch, Vollkornprodukten, Gemüsen (Kohl, grüne Bohnen, Linsen, Salat), Bananen, Kartoffeln, Weizenkeimen und Sojabohnen
        • ist für viele enzymatische Vorgänge wichtig und hat vielfältige Funktionen, die u.a. den Stoffwechsel der Aminosäuren, die Hämoglobinbildung (roter Blutfarbstoff) sowie das Nerven- und Immunsystem betreffen
        • Ein Mangel an Vitamin B6 kann zu Hautveränderungen im Nasen-Mund-Augen-Bereich (seborrhoische Dermatitis) sowie zu neurologischen Fehlfunktionen wie Sensibilitätsstörungen oder Krämpfen führen
      • Vitamin B7 (Biotin)
        • ist in vielen Nahrungsmitteln enthalten, jedoch meistens nur in sehr kleinen Mengen, zum Beispiel in Hefe, Pilzen, Eigelb, Soja oder Haferflocken  ist als Co-Enzym wichtig im Stoffwechsel von Aminosäuren, Fettsäuren und Kohlenhydraten
        • Vitamin B9 (Folsäure)
        • ist enthalten in Spinat, Salat, Kohl, Fenchel, Gurken, Tomaten, Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Nüssen, Orangen, Vollkornprodukten, Weizenkeimen und Sojabohnen sowie in bestimmten tierischen Produkten wie Milch, Milchprodukten, Eiern und Leber
        • ist an verschiedenen wichtigen Prozessen wie der Teilung, Neubildung und Regeneration von Zellen sowie der Blutbildung beteiligt. Außerdem ist es beim Stoffwechsel bestimmter Aminosäuren wichtig
        • Eine Unterversorgung in der Schwangerschaft kann zu Fehl- und Frühgeburten, Fehlbildungen, Wachstumsverzögerungen sowie geringem Geburtsgewicht des Babys führen
      • Vitamin B12 (Cobalamin)
        • kommt ausschließlich in tierischen Nahrungsmitteln vor (Fleisch, Leber, Fisch, Eier, Milch und Milchprodukte).
        • ist wesentlich an verschiedenen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt, darunter am Abbau von Fettsäuren. Seine zentrale Bedeutung für die Verstoffwechslung des Vitamins Folsäure (Folat) macht es zudem wichtig für die Blutbildung
        • Bei einem Mangel an Vitamin B12 kann es zu einer Erkrankung des Blutbildes, und zu einer Schädigung des Zentralnervensystems mit neurologischen Dysfunktionen kommen
      • Niacin (frühere Bezeichnung Vitamin B3)
        • ist enthalten in Sardellen, Mungobohnen, Erdnüssen, Fischen (Thunfisch, Lachs, Makrele) sowie Fleisch (mageres Rind-, Kalb- und Schweinefleisch) sowie Geflügel. Weitere Quellen sind Pilze, Milch, Eier, Brot, Backwaren und Kartoffeln
        • ist wichtig für den Auf- und Abbau von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen und den Energiestoffwechselt. Außerdem ist es u.a. wichtig für die Reparatur der DNA in der Zelle sowie für die Zellteilung und das Immunsystem
      • Vitamin C (Ascorbinsäure)
        • ist enthalten hauptsächlich in Obst und Gemüse sowie in deren Säften. Gute Vitamin-Quellen sind z.B. Gemüsepaprika, schwarze Johannisbeeren, Sanddorn, Petersilie, Grünkohl, Brokkoli, Fenchel, Zitrusfrüchte, Hagebutten und Gartenkresse
        • ist beteiligt an vielen Stoffwechselreaktionen, unter anderem am Aufbau von Bindegewebe, Knochen, Knorpeln und Zahnfleisch. Es gilt als Antioxidans und schützt so vor Zellschäden. Außerdem kann es die Aufnahme von pflanzlichem Eisen im Körper verbessern
        • ist zudem am Aufbau von bestimmten Botenstoffen und Hormonen beteiligt und beeinflusst die Wundheilung

Viviparie

  • aus dem Lateinischen: "vivipar" (lebend gebärend)
  • Fortpflanzungsform, deren Frühentwicklung (Embryonal- und Fetalstadium) im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihülle umschlossen zu sein
  • siehe auch:

Vogelschutzrichtlinie

  • 1979 in Kraft getretene Richtlinie der EU, die den Schutz der wildlebenden Vogelarten und ihrer Lebensräume in der Europäischen Union und den Einrichtungen Europäischer Vogelschutzgebiete regelt
  • zur Richtlinie

Voltinismus

  • beschreibt die Zahl der jährlich vollendeten Generationen einer Art:
    • univoltin (eine Generation pro Jahr)
    • bivoltin (zwei Generationen pro Jahr)
    • trivoltin (drei Generationen pro Jahr)
    • polyvoltin (stetig aufeinanderfolgende Generationen, bevorzugt in Gebieten ohne spürbaren Wechsel der Jahreszeiten)
    • semivoltin (eine jährliche Aussage ist nicht möglich, da die Vollendung einer Generation länger als ein Jahr dauert)




A - B - C - D - E - F - G - H - I - J - K - L - M - N - O - P - Q - R - S - T - U - V - W - X - Y - Z