Fachbegriffe aus der Tierwelt - M

Fachbegriffe aus den Bereichen Herpetologie, Ökologie, Systematik, Zoologie und Medizin

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Malacostraca

  • aus dem Griechischen: "malakos" (weich) und dem lateinischen: "óstrakon“ (Schale)
  • deutsche Bezeichnung: Höhere Krebse
  • eine Klasse von Tieren innerhalb der Gliederfüßer (Arthropoda), u.a. mit Krabben, Hummer, Langusten und Garnelen
    Klippenkrabbe
    Rote Klippenkrabbe (Grapsus grapsus)

Malakofauna

  • aus dem Griechischen: "malakos" (weich) und dem Lateinischen: „fauna“ (Tierwelt)
  • beschreibt die Gesamtheit aller in einer Region vorkommenden Weichtiere
  • ähnliche Begriffe:

Malakologie

  • aus dem Griechischen: "malakos" (weich) und "lógos" (Lehre)
  • ist die Wissenschaft und Lehre der Weichtiere (Weichtierkunde)

Mammalia

  • aus dem Lateinischen: "mamma" (Brust, Brustdrüse)
  • deutsche Bezeichnung: Säugetiere
  • eine Klasse der Tiere innerhalb der Landwirbeltiere (Tetrapoda) mit rund 6600 rezent lebenden Arten
  • Zu den kennzeichnenden Merkmalen gehören
    • das Säugen des Nachwuchses mit Milch, die in den Milchdrüsen der Weibchen produziert wird
    • das Fell aus Haaren, das sie in Kombination mit der gleichwarmen Körpertemperatur relativ unabhängig von der Umgebungstemperatur macht
    • sie sind lebendgebärend, bis auf wenige Ausnahmen (Kloakentiere) 
    • Bilder gibt es in unserer Galerie der Säugetiere

Mammalogie

  • aus dem Lateinischen: "mamma" (Brust, Brustdrüse) und "lógos" (Lehre)
  • ist die Wissenschaft und Lehre von den Säugetieren (Säugetierkunde)

Mandibeln

  • Mundwerkzeuge bei Insekten, Krebstieren, Hundert- und Tausendfüßern. Diese Gruppen werden daher unter dem gemeinsamen Oberbegriff Mantibeltiere (Mandibulata) zusammengefasst
  • Die Mandibeln dienen zum Zerbeißen und Zerkauen pflanzlicher und tierischer Nahrung, als Greifwerkzeug beim Transport bzw. Manipulieren von Objekten und zum Beutefang bei räuberischen Arten

Mantodea

  • deutsche Bezeichnung: Fangschrecken
  • eine Ordnung von Insekten innerhalb der Neoptera (Neuflügler) mit ca. 2.400 Arten
  • Besondere Kennzeichen sind
    • die umgewandlelten den ersten Beinpaare zu langen Fangbeinen, was ihren Aktionsradius stark erweitert
    • der dreieckige Kopf der Tiere, der sich über einen großen Winkel drehen lässt
      Gottesanbeterin
      Ghana-Gottesanbeterin (Sphodromantis lineola)

Mantophasmatodea

  • deutsche Bezeichnung: Gladiatoren oder Gladiatorenschrecken
  • Der wissenschaftliche Name Mantophasmatodea ist eine Kombination aus Mantodea (Fangschrecken) und Phasmatodea (Gespenstschrecken), da sie auf den ersten Blick wie eine Kombination beider Ordnungen erscheinen
  • eine Ordnung von Insekten innerhalb der Neoptera (Neuflügler) mit ca. 20 Arten

Maxillen

  • Unterkiefer-Kopfextremitäten bei Krebstieren und Insekten
  • Bei den Insekten bilden die Maxillen die dritte und vierte Kopfextremität nach den Antennen und den Mandibeln

Mecoptera

  • aus dem Griechischen: "mecos" (lang) und "pteron" (Flügel)
  • deutsche Bezeichnung: Schnabelfliegen
  • namensgebendes Merkmal der Schnabelfliegen ist die Verlängerung der Mundwerkzeuge bei den erwachsenen Tieren
  • eine Ordnung von Insekten innerhalb der Neoptera (Neuflügler) mit ca. 750 beschriebenen Arten

Megaloptera

  • aus dem Griechischen: "mega" (groß) und "pteron" (Flügel)
  • deutsche Bezeichnung: Großflügler
  • alternative Bezeichnung: Schlammfliegen
  • eine Ordnung von Insekten innerhalb der Neoptera (Neuflügler) mit ca. 330 rezenten Arten

Melanismus

  • aus dem Griechischen: "melas" (schwarz)
  • deutsche Bezeichnung: Schwarzfärbung
  • Ein melanistisches Tier ist im Gegensatz zur üblichen Farbgebung seiner Art komplett schwarz gefärbt

Schwarzer Jaguar (Panthera onca) im Tiergarten Schönbrunn
Schwarzer Jaguar (Panthera onca)

Europäische Damhirsche (Dama dama - schwarze Farbvariante) im Wildpark Gangelt
Europäische Damhirsche (Dama dama)

Europäische Damhirsche (Dama dama - schwarze Farbvariante) im Wildpark Gangelt
Europäische Damhirsche (Dama dama)

Metamorphose

  • aus dem Altgriechischen: "metamórphosis" (Umgestaltung, Verwandlung, Umwandlung)
  • beschreibt die Umwandlung der Larvenform zum adulten Tier
  • Die Larve und das adulte Tiere haben oft nicht die geringste physische Ähnlichkeit
  • Beispiele:
    • Froschlurche, mit der Umwandlung der aquatischen Kaulquappe zum terrestrischen adulten Tier
    • Insekten, mit der Umwandlung einer Raupe über die Puppe zum adulten Insekt
      Pachnoda
      Käfer, Larve und Kokon eines Rosenkäfers
      (Pachnoda marginata peregrina)

Metazoa

  • aus dem Griechischen: "meta" (danach) und "zóon" (Tier)
  • deutsche Bezeichnung: Vielzellige Tiere
  • zur Systematik der Metazoa

Mimese

  • aus dem Griechischen: "mímēsis" (Nachahmung)
  • ist eine Form der Tarnung, die bewirkt, dass ein Lebewesen zwar wahrgenommen, aber für etwas Uninteressantes gehalten wird, z.B. für einen Stein, für einen Ast oder für ein Blatt. Die Fachbegriffe lauten:
    • Zoomimese: Nachahmung von tierischen Objekten
      Dioscorea elephantipes, eine Pflanze, deren Knolle aussieht wie ein Schildkrötenpanzer
      Dioscorea elephantipes, eine Pflanze,
      deren Knolle aussieht wie ein Schildkrötenpanzer
    • Phytomimese Nachahmung von Pflanzen oder Pflanzenteilen. Beispiele:
      • Spannerraupen, die das Aussehen von dünnen Zweigen imitieren
      • Bananenschnecken (Ariolimax columbianus) gleichen einer reifen Banane
      • Stabschrecken ahmen dünne Äste nach
      • Wandelnde Blätter verhalten sich exakt wie die Blätter eines Baumes oder Strauches
        Wandelndes Blatt
        Wandelndes Blatt (Phyllium hausleithneri)
    • Allomimese Nachahmung von unbelebten Gegenständen
      • "Lebende Steine", eine Pflanzengruppe, die Steinen ähnlich sieht
      • Die Raupe des Schmetterlings Papilio xuthus (Japanischer Schwalbenschwanz) ahmt in den ersten vier Entwicklungsstadien das Aussehen von Vogelkot nach. Erst im fünften und letzten Stadium nimmt sie das Aussehen eines grünen Blattes an

Mimikry

  • abgeleitet aus dem Englischen "mimicry", das wiederum auf dem Griechischen: "mímos" (Nachahmer) basiert
  • bezeichnet die Nachahmung von gefährlichen, giftigen oder ungenießbaren Arten zum eigenen Vorteil
  • Ziel ist es, bewusst falsche Signale auszusenden, um von anderen Arten gemieden zu werden
  • Beispiele:
    • Der Wespenbock (Plagionotus arcuatus) ist ein Käfer, sieht aber einer Wespe zum verwechseln ähnlich. Der Trick funktioniert: Wer Angst vor Wespen hat, hat somit auch Angst vor ihm und lässt ihn in Ruhe
    • Der Große Weiden-Glasflügler (Sesia bembeciformis) ist ein Schmetterling, sieht aber aus wie eine Hornisse

Mollusca

  • aus dem lateinischen: "molluscus" (weich)
  • deutsche Bezeichnung: Weichtiere oder Mollusken
  • ein Stamm innerhalb der Vielzelligen Tiere (Metazoa), zu denen u.a. Schnecken, Muscheln, Perlboore und Tintenfische gehören
  • Bilder gibt es in unserer Galerie der Weichtiere

monotypisch

  • aus dem Griechischen "mónos" (allein)
  • beschreibt in der biologischen Systematik den Umstand, dass innerhalb einer Gruppe (Taxon) nur ein einziger Vertreter vorkommt
  • Beispiele:
    • eine Familie enthält nur eine Gattung
    • eine Gattung enthält nur eine Art
  • monotypische Gruppen erhalten beim Artenschutz besondere Aufmerksamkeit, da ihr Aussterben einen hohen Verlust darstellt, insbesondere wenn keine nahen Verwandten vorhanden sind

Morphologie

  • aus dem Griechischen: "morphé" (Gestalt, Form) und "lógos" (Lehre)
  • ist als Teilbereich der Biologie die Wissenschaft von der Gestaltung der Organismen

Mutation

  • aus dem Lateinischen: "mutatio" (Veränderung, Wechsel)
  • Als Mutation wird in der Biologie eine dauerhafte Veränderung des Erbgutes bezeichnet, d.h., die in der DNA gespeicherte Information wird verändert.
  • Positiver Aspekt: Mutationen sind gemäß der Evolutionslehre mitverantwortlich für die Artenvielfalt und deren Anpassungsfähigkeit an ihre Umgebung.
  • Negativer Aspekt: Mutationen können zu Veränderungen im Stoffwechsel oder zu Fehlbildungen bzw. Fehlfunktionen führen
  • Unterschieden werden
    • Gen-Mutationen: erbliche Veränderungen eines einzelnen Gens
    • Chromosomen-Mutationen: erbliche Veränderungen der Struktur einzelner Chromosomen
    • Genom-Mutationen: nicht erbliche Veränderungen bei denen Chromosomen oder Chromosomensätze vermehrt werden oder verloren gehen. Beispiel ist das Downsyndrom, bei dem das Chromosom 21 dreifach vorhanden ist

Mykose

  • aus dem Altgriechischen: "mykes" (Pilz)
  • Infektionskrankheit, die durch einen Pilz verursacht wird

Myriapoda

  • aus dem Griechischen: "myria" (zahllose, unzählige) und "podós" (Fuß)
  • deutsche Bezeichnung: Tausendfüßer
  • eine Gruppe von Tieren innerhalb des Stammes Arthropoda (Gliederfüßer)
  • Bilder gibt es in unserer Galerie der Tausendfüßer




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