Fachbegriffe aus der Tierwelt - C

Fachbegriffe aus den Bereichen Herpetologie, Ökologie, Systematik, Zoologie und Medizin

A - B - C - D - E - F - G - H - I - J - K - L - M - N - O - P - Q - R - S - T - U - V - W - X - Y - Z


Caput

  • aus dem Lateinischen: "caput" (Kopf)
  • in der Anatomie beschreibt Caput den Kopf als ganzen oder den Kopf einer bestimmten Struktur, z.B. eines Muskels, eines Knochens oder eines Organs
  • Beispiele:
    • Caput humeri: Gelenkkopf des Oberarmknochens
    • Caput fibulae: Gelenkkopf des Wadenbeins
    • Caput ulnae: Gelenkkopf der Elle
    • Caput pancreatis: Kopf des Pankreas

Carapax

  • aus dem Altgriechischen: "chárax" (Befestigungsanlage) und "págios" (fest)
  • bezeichnet die harte Bedeckung der Körperoberseite bei verschiedenen Tiergruppen, zum Beispiel den Rückenpanzer bei Schildkröten oder die Schale bei Krustentieren

    Santa-Cruz-Riesenschildkröte (Chelonoidis porteri)
    Santa-Cruz-Riesenschildkröte (Chelonoidis porteri)

caudal

  • aus dem Lateinischen: "cauda" (Schwanz)
  • Lage- und Richtungsbezeichnungen in der Anatomie: am Schwanz, zum Schwanz hin
  • alternative Schreibweise: kaudal
  • weitere Lage- und Richtungsbezeichnungen:

Caudata

  • aus dem Lateinischen: "cauda" (Schwanz)
  • deutsche Bezeichnung: Schwanzlurche
  • eine von drei Ordnungen der Amphibien, neben den Froschlurchen (Anura) und den Schleichenlurchen (Gymnophiona)
  • Caudata haben einen langgestreckten Körper und besitzen, wie der Name bereits aussagt, einen Schwanz
  • Schwanzlurche haben vier in etwa gleich lange Gliedmaßen, auf denen sie sich an Land laufend fortbewegen
  • Die Familie der Armmolche (Sirenidae) haben einige Besonderheiten: einen aalförmig gestreckten glatten Körper, die hinteren Gliedmaßen und die Beckenknochen fehlen

    Birma-Krokodilmolch (Tylototriton verrucosus)
    Birma-Krokodilmolch (Tylototriton verrucosus)

  • Weitere Bilder gibt es in unserer Galerie der Schwanzlurche

cavernicol

  • aus dem Lateinischen: "caverna" (Höhle) und "colere" (bewohnen)
  • deutsche Bezeichnung: in Höhlen wohnend

Cephalochordata

  • Synonym: Acrania
  • deutsche Bezeichnung: Schädellose
  • Schädellose sind fischförmige Lebewesen, die weder über einen knöchernen Schädel verfügen noch eine Wirbelsäule oder Extremitäten besitzen
  • die einzigen noch lebenden Vertreter sind die Lanzettfischchen

Cercus

  • plural: Cerci
  • Cerci werden die paarigen Anhänge am letzten Hinterleibssegment bei Tracheentieren bezeichnet, also bei den Sechsfüßern (Insekten, Springschwänze, Doppelschwänze und Beintastler) und Tausendfüßern

    Cerci
    Cerci einer Hausgrille (Acheta domesticus)

  • Cerci sind ursprünglich lang und fadenförmig ausgestaltet und mit Tasthaaren bestückt
  • bei vielen Gruppen wurden sie abgewandelt und haben eine andere Form und andere Funktionen übernommen:
    • bei den Ohrwürmern, Libellen und einigen Doppelschwänze bilden sie eine Greifzange
    • bei den Springschwänzen sind sie zu einer Sprunggabel ausgebildet
    • bei einigen Formen fungieren einige der Tasthaare zudem als Sensillen (haarähnliches Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Umweltreizen)
    • bei vielen Gruppen innerhalb der Insekten fehlen die Cerci vollständig oder sind nur rudimentär vorhanden

Chaetognatha

  • aus dem Griechischen: "khaitē" (Haar) und "gnathos" (Kiefer)
  • der deutsche Name "Pfeilwürmer" beruht auf den pfeilförmigen Strukturen des Kopfes mancher Arten
  • ein Stamm von stromlinienförmigen Tieren innerhalb der Urmünder (Protostomia) mit einer Länge von 3 mm bis 12 cm
  • sie sind vorwiegend im Plankton der wärmeren Ozeane zu finden

Chelicerata

  • aus dem Griechischen: "chēlē" (Kralle, Klaue, Schere) und "keras" (Horn)
  • deutsche Bezeichnung: Kieferklauenträger
  • eine Gruppe von Tieren innerhalb der Gliederfüßer (Arthropoda), u.a. mit Pfeilschwanzkrebsen, Skorpionen, Milben und Spinnen

Chilopoda

  • aus dem Griechischen: "kheilos" (Lippe) und "podós" (Fuß)
  • deutsche Bezeichnung: Hundertfüßer
  • eine Klasse von Tieren innerhalb der Tausendfüßer (Myriapoda)

Chimäre

  • ein Organismus, der aus genetisch unterschiedlichen Zellen bzw. Geweben aufgebaut ist, wobei die Zellen aus verschiedenen befruchteten Eizellen stammen
  • abgeleitet von Chimaira (oder Chimära), einem Mischwesen aus der griechischen Mythologie, im vorderen Teil ein Löwe, in der Mitte eine Ziege, und im hinteren Teil ein Drache
  • im Unterschied zu Hybriden gehen Chimären nicht auf geschlechtliche Fortpflanzung zurück. Sie können als Ergebnis von Organtransplantationen oder in der Pflanzenzucht bei der Veredelung entstehen. Häufig werden sie mit gentechnischen Methoden erzeugt

Chorda dorsalis

  • aus dem Lateinischen: "chorda" (Saite) und "dorsum" (Rücken)
  • die Chorda dorsalis ist ein langer, dünner und biegsamer Stab im Rückenbereich
  • alle Chordatiere legen zumindest als Embryonen eine Chorda dorsalis an
  • die Chorda dorsalis hat zwei Funktionen: In ihrer Skelettfunktion dient sie als Innenskelett, das die Körpergestalt streckt und stabilisiert und als Ansatzstelle für Muskeln, die den Körper krümmen. Die Entwicklungsfunktion leitet während der Embryonalentwicklung die Bildung bestimmter Gewebe und Organe ein, unter anderem das Zentrale Nervensystem

Chordata

  • aus dem Griechischen: "chorde" (Darm)
  • deutsche Bezeichnung: Chordatiere
  • ein Stamm innerhalb der Vielzelligen Tiere (Metazoa) mit ca. 82.000 beschriebenen Arten
  • Gemeinsame Merkmale der Chordatiere sind:
    • das Vorhandensein der Chorda dorsalis
    • das Neuralrohr (ein oberhalb der Chorda liegender Nervenstrang),
    • der Kiemendarm (der zum Filterapparat erweiterte Vorderdarm),
    • das bauchseitig gelegene Herz, das das Blut nach vorne zum Kopf pumpt,
    • der unterhalb der Chorda liegende Darm
    • der hinter dem After gelegene Schwanz
      • an Land übernimmt er bei vielen Tieren eine Balance-  und/oder Greiffunktion (z. B. bei Primaten)
      • beim Menschen ist der Schwanz zurückgebildet (Steißbein), er tritt allerdings embryonal auf 
  • zu den Chordata gehören

CITES

  • Abkürzung für "Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora"
  • deutsche Bezeichnung: "Abkommen zum internationalen Handel mit gefährdeten Tieren und Pflanzen"
  • der Text der CITES wird nach dem Ort seiner Erstunterzeichnung in Washington, D.C. auch Washingtoner Artenschutzabkommen genannt
  • Details unter www.cites.org

Cnidaria

  • aus dem Altgriechischen: "knidē" (Nessel)
  • deutsche Bezeichnung: Nesseltiere
  • ein Stamm innerhalb der Vielzelligen Tiere (Metazoa) mit ca. 11.000 rezenten Arten
  • Bilder gibt es in unserer Galerie der Nesseltiere

Coleoptera

  • aus dem Altgriechischen: "koleos" (Hülle, Scheide) und "pterón" (Flügel)
  • deutsche Bezeichnung: Käfer
  • eine Ordnung von Insekten innerhalb der Neuflügler (Neoptera) mit mehr als 380.000 beschriebenen Arten
  • Bilder gibt es in unserer Galerie der Käfer

Collembola

  • aus dem Griechischen: "kolla" (Leim) und "embolon" (Keil, Zapfen)
  • deutsche Bezeichnung: Springschwänze
  • eine Klasse von Tieren innerhalb der Sechsfüßer (Hexapoda)
  • Springschwänze erreichen eine Körperlänge von 0,1 mm bis zu 17 mm und leben hauptsächlich in Humusschichten nicht zu trockener Böden, in den Bodenporen bis in einige Meter Tiefe sowie an verrottendem Pflanzenmaterial

cranial

  • aus dem Lateinischen: "cranium" (Schädel)
  • Lage- und Richtungsbezeichnungen in der Anatomie: zum Kopf hin
  • alternative Schreibweise: kranial
  • weitere Lage- und Richtungsbezeichnungen:

crepuscular

  • aus dem Lateinischen: "crepusculum" (Dämmerung)
  • deutsche Bezeichnung: dämmerungsaktiv
  • ähnliche Begriffe:

Crustacea

  • aus dem Lateinischen: "crusta" (Kruste)
  • deutsche Bezeichnung: Krebse oder Krebstiere
  • eine Gruppe von Tieren innerhalb der Gliederfüßer (Arthropoda)
  • Bilder gibt es in unserer Galerie der Krebstiere

Ctenophora

  • aus dem Altgriechischen: "kteis" (Kamm) und "pherein" (tragen)
  • ein Stamm innerhalb der Vielzelligen Tiere (Metazoa), die zwar wie Quallen aussehen, aber zoologisch nicht als echte Quallen gelten. Sie haben keine Nesselzellen und gehören somit nicht zu den Nesseltieren
  • die deutsche Bezeichnung "Rippenquallen" beschreibt die längsseitigen Bänder, die die Außenhaut durchziehen. Diese Bänder werden "Rippen" genannt
  • die wissenschaftliche Bezeichnung "Kammquallen" bezieht sich auf die kammartigen Plättchen, mit denen die "Rippen" bedeckt sind. Mit Hilfe dieser Plättchen können die Rippenquallen per Ruderschlag auf kurze Distanzen aktiv schwimmen

Cubozoa

  • aus dem Griechischen: "kybos" (Würfel) und "zóon" (Tier)
  • deutsche Bezeichnung: Würfelquallen
  • ein fast ausschließlich marin vorkommende Klasse der Nesseltiere (Cnidaria)

Cuticula

  • aus dem Lateinischen: "cutis" (Haut)
    • bei Häutungstieren (Ecdysozoa) ist das die außen liegende Körperdecke, sie gibt dem Körper Form und Stabilität
    • bei Gliederfüßern ist die Cuticula durch Chitin (und teilweise Kalk) zu einem selbst tragenden Exoskelett verstärkt, das vor Austrocknung schützt und ein Leben an Land ermöglicht
    • bei den anderen Stämmen der Häutungstiere, z. B. Fadenwürmer und Bärtierchen wird die Cuticula durch den Innendruck der Coelomflüssigkeit zu einem Hydroskelett versteift

Cutis

  • aus dem Lateinischen: "cutis" (Haut)
  • die Haut gliedert sich in drei wesentliche Schichten:
  • Epidermis und Dermis bilden zusammen die Cutis

Cytoskelett

  • aus dem Griechischen: "kýtos" (Zelle)
  • das Cytoskelett ist ein aus Proteinen aufgebautes Gerüst im Plasma einer Zelle
  • es besteht aus dynamisch auf- und abbaubaren, dünnen, fadenförmigen Zellstrukturen (Filamenten) und ist verantwortlich
    • für die mechanische Stabilisierung der Zelle und ihrer äußeren Form
    • für aktive Bewegungen der Zelle sowie
    • für Transporte innerhalb der Zelle




A - B - C - D - E - F - G - H - I - J - K - L - M - N - O - P - Q - R - S - T - U - V - W - X - Y - Z