Fachbegriffe aus der Tierwelt - H

Fachbegriffe aus den Bereichen Herpetologie, Ökologie, Systematik, Zoologie und Medizin

A - B - C - D - E - F - G - H - I - J - K - L - M - N - O - P - Q - R - S - T - U - V - W - X - Y - Z


Habitat

  • aus dem Lateinischen: "habitare" (bewohnen)
  • beschreibt den charakteristischen Lebensraum einer Art oder einer Artengemeinschaft
  • im Unterschied dazu berücksichtigt ein Biotop eine Vielzahl von Arten von Pflanzen, Pilzen und Tieren

hämatophag

  • aus dem Griechischen: "haima" (Blut) und "phagein" (fressen)
  • sich von Blut ernährend
  • Beispiele aus der Tierwelt: Stechmücken, Bettwanzen, Zecken, Neunaugen, Vampirfledermäuse, Blutegel

heliophil

  • aus dem Griechischen: "helios" (Sonne) und "philos" (Freund)
  • in der Biologie sind Tiere und Pflanzen gemeint, die Sonnenlicht und -wärme bevorzugen

heliophob

  • aus dem Griechischen: "helios" (Sonne) und "phobos" (Angst, Furcht)
  • In der Biologie sind Tiere und Pflanzen gemeint, die das Sonnenlicht meiden

Hemerophile

  • aus dem Griechischen: "hemeros" (kultiviert) und "philos" (Freund)
  • deutsche Bezeichnung: Kulturfolger
  • Tiere oder Pflanzen, die aufgrund menschlicher Eingriffe in die Natur Vorteile erlangen und deshalb dem Menschen in seine Kulturlandschaft (Forste, Äcker, Wiesen, Verkehrswege, Siedlungen) folgen
  • Beispiel:
    • ursprünglich fels- und höhlenbewohnende Arten, z.B. Mauersegler, Dohlen, Turmfalken und Hausrotschwänze, nutzen von Menschen errichtete Gebäude als „Felsen“

Hemichordata

  • aus dem Griechischen: "hemi" (halb) und "chorde" (Darm), sinngemäß "Halb-Cordata" bzw. "halbe Chordatiere"
  • deutsche Bezeichnung: Kiemenlochtiere
  • ein Stamm innerhalb der Vielzelligen Tiere (Metazoa) mit ca. 120 Arten, unterteilt in die beiden Klassen Pterobranchia (Flügelkiemer) und Enteropneusta (Eichelwürmer)

Hemimetabola

  • aus dem Griechischen: "hemi" (halb) und "metabolé" (Veränderung)
  • hemimetabole Insekten durchlaufen keine vollständige Metamorphose
  • jedes durch eine Häutung beendetes Jugendstadium wird dem adulten Tier (Imago) immer ähnlicher
  • Beispiele sind Heuschrecken und Libellen
  • Insekten, die eine Metamorphose durchlaufen, werden Holometabola genannt

Hemipenis

  • aus dem Griechischen: "hemi" (halb)
  • männliches Begattungsorgan bei Schuppenkriechtieren
  • seitlich der Kloake befindet sich eine paarige, ausstülpbare Tasche mit je einem Hemipenis. Die Männchen begatten die Weibchen immer von der Seite und nutzen dabei nur den Hemipenis der auf der zum Weibchen weisenden Seite liegt
  • Schildkröten, Brückenechsen und Krokodile kennen diese paarigen Begattungsorgane nicht

Hemiptera

  • aus dem Griechischen: "hemi" (halb) und "pteron" (Flügel)
  • deutsche Bezeichnung: Schnabelkerfe (Kerf ist ein altes Wort für "Kerbtier" bzw. "Insekt")
  • eine Ordnung von Insekten innerhalb der Neoptera (Neuflügler) mit mehr als ca. 80.000 beschriebenen rezenten Arten, zu denen u.a. Wanzen, Zikaden, Wasserläufer und Pflanzenläuse gehören
  • alle zu den Schnabelkerfen gehörenden Insekten haben stechend-saugende Mundwerkzeuge, um flüssige Nahrung aufnehmen zu können. Teile der Mundhöhle sind zu einer Saugpumpe umgestaltet
  • Bilder gibt es in unserer Galerie der Schnabelkerfe

Herbivoren

  • aus dem Lateinischen: "herba" (Kraut) und "vorare" (fressen, verschlingen)
  • deutsche Bezeichnung: Pflanzenfresser
  • Tiere, die sich hauptsächlich von Pflanzen ernähren
  • Ähnliche Begriffe:

Herpetofauna

  • aus dem Griechischen: "herpein" (kriechen, schleichen), daraus abgeleitet "herpeton" (Reptil) und dem lateinischen: „fauna“ (Tierwelt)
  • beschreibt die Gesamtheit aller in einer Region vorkommenden Amphibien- und Reptilienarten
  • ähnliche Begriffe:

Herpetologie

  • aus dem Griechischen: "herpein" (kriechen, schleichen), daraus abgeleitet "herpeton" (Reptil) und "lógos" (Lehre)
  • ist die Wissenschaft und Lehre von Amphibien und Reptilien

Hexapoda

  • aus dem Griechischen: "hex" (sechs) und "podós" (Fuß)
  • deutsche Bezeichnung: Sechsfüßer oder Hexapoden
  • eine Gruppe von Tieren innerhalb der Gliederfüßer (Arthropoda) mit Insekten (Insecta), Doppelschwänzen (Diplura), Beintastlern (Protura) und Springschwänzen (Collembola)

Hibernation

Holometabola

  • aus dem Griechischen: "holos" (ganz, vollständig) und "metabolé" (Veränderung)
  • holometabole Insekten durchlaufen eine vollständige Metamorphose, von einer Larve zur Puppe und dann zum adulten Tier (Imago)
  • oft hat die Larve nicht die geringste physische Ähnlichkeit mit dem adulten Tier, wie z.B. bei Schmetterlingen und Käfern
  • Insekten, die keine Metamorphose durchlaufen, werden Hemimetabola genannt

Holotypus

  • aus dem Griechischen: "holos" (ganz, vollständig) und "typos" (Typ, Prägung)
  • das zur Beschreibung einer Art als Belegexemplar verwendete Individuum
  • in Zweifelsfällen gelten nicht die Angaben in der Artbeschreibung, sondern die tatsächlich am Holotypus feststellbaren Merkmale
  • wegen der großen Bedeutung für die Artbeschreibung und für mögliche spätere Nachuntersuchungen werden die Belegexemplare in öffentlich zugänglichen Sammlungen aufbewahrt, in der Regel in großen Museen
  • ergänzend wird der jeweilige Fundort (Terra typica) dokumentiert
  • Beispiel:
    • Phelsuma modesta isakae (Glattbäuchiger Isaka-Taggecko) [MEIER 1993]
    • Belegexemplar: Museum Alexander König, Bonn
    • Holotypus: ZMFK 54981
    • Paratypen: ZMFK 54514-15, 55119-21
    • Terra typica: Isaka, Südost-Madagaskar
  • siehe auch:

homoiotherm

humides Klima

  • aus dem Lateinischen: "umidus" (feucht, nass, wässerig)
  • deutsche Bezeichnung: Feuchtklima
  • feuchte bis nasse Klimate, in denen die Summe der jährlichen Niederschläge (im 30-jährigen Mittel) größer ist als die gesamte mögliche Verdunstung, was zur Erhöhung der Luft- und Bodenfeuchte führt
  • Unterschieden werden:
    • humid oder vollhumid:
      • die Niederschlagsmenge ist für 10 bis 12 Monate im Jahr größer als die Verdunstung
    • semihumid:
      • die Niederschlagsmenge ist für 6 bis 9 Monate im Jahr größer als die Verdunstung
  • siehe auch: arides Klima (trocken) und nivales Klima (Schnee)

Hybride

  • aus dem Lateinischen: "hybrida" (Mischling)
  • ein Individuum, das aus einer geschlechtlichen Fortpflanzung (im Unterschied zu einer Chimäre) zwischen verschiedenen Gattungen, Arten, Unterarten, Ökotypen oder Populationen hervorgegangen ist
    • Hybriden aus unterschiedlichen Arten (=Arthypriden) sind nicht oder nur verringert fortfpflanzungsfähig
    • Hybriden aus derselben Art sind zumeist fortpflanzungsfähig, zum Beispiel durch Kreuzungen verschiedener Rassen oder Zuchtlinien in der Tierzucht 
  • Beispiele:
    • Teichfrösche (Pelophylax „esculentus“) sind eine Kreuzung aus Seefrosch (Pelophylax ridibundus) und dem Kleinen Wasserfrosch (Pelophylax lessonae). Sie können sich in der Natur halten und fortpflanzen
    • Maultiere sind eine Kreuzung einer Pferdestute und eines Eselhengstes
    • Maulesel sind eine Kreuzung einer Eselstute und eines Pferdehengstes
    • Liger sind eine Kreuzung eines männlichen Löwen (Panthera leo) und eines weiblichen Tigers (Panthera tigris)
    • Töwen sind eine Kreuzung eines männlichen Tigers (Panthera tigris) und einem weiblichen Löwen (Panthera leo)
    • Kaiserfasane sind eine Kreuzung aus Edwardsfasan und Silberfasan

Hydroskelett

  • aus dem Altgriechischen: "hydōr" (Wasser) und "skeletós" (ausgetrockneter Körper, Mumie)
  • das Hydroskelett ist die älteste Form eines Skelett-Systems. Dabei arbeitet ein Teil der Muskulatur gegen ein Flüssigkeitspolster, das sich nicht komprimieren lässt
  • Hydroskelette befinden sich u.a. bei Fadenwürmern (Nematoden) und bei Ringelwürmern (Anneliden)
  • das Hydroskelett ist eine der drei grundlegenden Bildungsweisen von Skeletten im Tierreich, neben

Hydrozoa

  • aus dem Griechischen: "hydōr" (Wasser) und "zoon" (Tier)
  • deutsche Bezeichnung: Hydrozoen
  • eine Klasse von Tieren innerhalb der Nesseltiere (Cnidaria)

Hygrometer

  • aus dem Altgriechischen: "hygros" (feucht, nass) und "métron" (Maß, Maßstab)
  • deutsche Bezeichnung: Luftfeuchtigkeitsmesser
  • ein Messinstrument zur Bestimmung der relativen Luftfeuchtigkeit

hygrophil

  • aus dem Altgriechischen: "hygros" (feucht, nass) und "phílos" (Freund)
  • feuchtigkeitsliebend
  • beschreibt die Vorliebe von Pflanzen oder Tieren für feuchte Standorte

Hymenoptera

  • aus dem Griechischen: "hymén" (Haut) und "pterón" (Flügel)
  • deutsche Bezeichnung: Hautflügler
  • eine Ordnung von Insekten innerhalb der Neoptera (Neuflügler) mit ca. 156.000 beschriebenen Arten, u.a. Bienen und Wespen
  • Hautflügler werden in zwei Gruppen eingesteilt:
    • Apocrita (Taillenwespen oder Schnürwespen), Arten die eine Wespentaille (eine Einschnürung zwischen dem 1. und 2. Abdominalsegment) besitzen
    • Symphyta (Pflanzenwespen oder Sägewespen), Arten die keine Wespentaille besitzen 
  • Bilder gibt es in unserer Galerie der Hautflügler




A - B - C - D - E - F - G - H - I - J - K - L - M - N - O - P - Q - R - S - T - U - V - W - X - Y - Z